Film in MV

Gemeinsames Positionspapier

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Konkurrenzfähige Filmförderung für MV schaffen! Kräfte bündeln – Synergien nutzen

Filmbranche Mecklenburg-Vorpommern stellt gemeinsames Positionspapier vor

Roland Possehl, Sabine Matthiesen, Volker Kufahl, Olaf Jacobs (v. l. n. r.)

Vertreter der für Film und Medien zuständigen Institutionen und Verbände im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern haben am heutigen Donnerstag (4.8.2016) bei einer Sonder-Landespressekonferenz im Schweriner Schloss ihr gemeinsames Positionspapier zur Weiterentwicklung der Film- und Medienförderung in Mecklenburg-Vorpommern der Öffentlichkeit vorgestellt.

Volker Kufahl, Geschäftsführer der Filmland MV gGmbH in Schwerin, sprach von einem "konstruktiven Vorschlag" für eine einheitliche, kulturwirtschaftliche Filmförderung, die den attraktiven Drehstandort MV voranbringen könne und Benachteiligungen ansässiger Produzenten beseitige.

Sabine Matthiesen, Geschäftsführerin des Filmbüros MV/ Mecklenburg-Vorpommern Film e. V. betonte, die Kulturelle Filmförderung habe in der Vergangenheit "sehr erfolgreich gearbeitet", aber es bedürfe weiterer Instrumente, damit sich die Branche in MV nachhaltiger als bisher entwickeln und konkurrenzfähiger gegenüber den anderen Bundesländern werden kann. Das gemeinsame Vorgehen der Branchenvertreter böte dazu "eine große Chance", so Matthiesen.

Auch Roland Possehl, Vorstandsvorsitzender des Berufsverbandes der Film- und Medienproduzenten MV e. V. und Prof. Olaf Jacobs, Geschäftsführer der Hoferichter & Jacobs Film- und Fernsehproduktion GmbH mit Standorten in Rostock und Greifswald, sagten, es bedürfe weiterer Anreize, damit die Branche in MV national und international wettbewerbsfähig wird.

"Viele Film- und Medienschaffende leben und arbeiten gerne in Mecklenburg-Vorpommern“, wo sie auch gerne Geld für ihre Projekte ausgeben möchten, sagte Roland Possehl. Nur mangele es oft an wirtschaftlichen Perspektiven. Zusätzliche Mittel für die Film- und Medienförderung seien daher nachhaltig angelegte Investitionen. Das zeigten die erfolgreichen Beispiele in anderen Ländern", so die Produzenten Possehl und Jacobs.

Die gemeinsame Pressemitteilung im Wortlaut:

Eine einheitliche, kulturwirtschaftlich ausgerichtete, effektive Film- und Medienförderung für Mecklenburg-Vorpommern – das fordern Branchenvertreter und -verbände des Bundeslandes in einem über mehrere Monate gemeinsam erarbeiteten Positionspapier.

In dem 3-seitigen Papier zur Weiterentwicklung der Film- und Medienförderung in Mecklen­burg-Vorpommern setzen sich die Initiatoren Roland Possehl (Vorstand Berufsverband der Film- und Medienproduzenten MV, Produzent), Prof. Olaf Jacobs (Autor, Produzent), Sabine Matthiesen (Leiterin Kulturelle Filmförderung MV) und Volker Kufahl (Geschäftsführer Filmland MV gGmbH), stellvertretend für ihre Verbände dafür ein, eine konkurrenzfähige, zu anderen Regionen kompatible und dem Land angemessene Film- und Medienförderung zu etablieren.

Um die Film- und Medienstruktur des Landes weiter nachhaltig zu entwickeln, zukunftsorientierte Arbeitsplätze in dieser Branche zu schaffen sowie einheimischen Produzenten und Kreativen einen besseren Zugang zu Fördermitteln auf nationaler und europäischer Ebene zu ermög­lichen, schlagen die Autoren die Vergabe von erfolgsbedingt rückzahlbaren Darlehen für die Entwicklung und Herstellung audiovisueller Medien vor. Bedingung sei, dass jeder Förder-Euro nachweislich auch im Land wieder ausgegeben und vor allem die Wertschöp­fung im Land gefördert werde. (Ziel sei insbesondere die filmwirtschaftliche Wertschöpfung im Land zu steigern.) Bei den Förderentscheidungen sollten sowohl filmwirtschaftliche als auch kulturelle Aspekte berücksichtigt werden.

Analog zu anderen Bundesländern raten die Initiatoren zur Gründung einer Förder­gesell­schaft als zentraler Ansprechpartnerin für Politik und Branche, in der perspektivisch die Filmland MV gGmbH sowie der Mecklenburg-Vorpommern Film e. V. aufgehen könnten (die Kulturelle Filmförderung und der Locationsservice aufgehen könnten). Das Land Mecklenburg-Vorpommern sollte sich als Mehrheitsgesellschafter beteiligen, als weitere Partner sollten entsprechend den positiven Erfahrungen in vielen anderen Bundesländern NDR, ZDF und die Medienanstalt gewonnen werden.

Die bisherige Kulturelle Filmförderung hat seit mehr als 25 Jahren trotz kleinen Budgets über viele Jahre künstlerisch wertvolle Filme unterstützt, die bundesweit für Aufsehen sorgten und auf großen Filmfestivals, u. a. der Berlinale Erfolge feierten. Jedoch konnten auf diese Weise kaum Impulse für nachhaltige filmwirtschaftliche Strukturen gegeben werden.

Um unter besseren Rahmenbedingungen nachhaltige Effekte für die Film- und Medienproduktion im Land zu generieren, halten die Unterzeichner ein jährliches Fördervolumen in Höhe von 1,5 Mio. Euro für notwendig. Darin aufgehen könnten die bisher für die kulturelle Filmförderung zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von 215.000 Euro.

An der Erarbeitung des Papiers beteiligt waren neben den Unterzeichnern Marco Voß (Film Commission MV) und Katja Pilgrim (Geschäftsführerin Berufsverband der Film- und Medienproduzenten MV). Impulse kamen von Reik Möller (Wild Bunch/Senator Film Verleih) und Arne Sommer (Leiter Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein).

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(4.8.2016)