Geförderte Projekte

BALDIGA – Entsichertes Herz

Dokumentarfilm, 90 min, D 2024

Regie: Marcus Stein

Buch: Ringo Rösner

Produktionsförderung

Produktionsfirma: Hoferichter & Jacobs GmbH

Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH

Förderempfehlung: Sitzung der Auswahlkommission der Kulturellen Filmförderung MV 2019 vom 26.11.2019, 23.000 €

 

BALDIGA – Entsichertes Herz: Film der Kulturellen Filmförderung feiert Weltpremiere in der Sektion "Panorama" der Berlinale 2024

Der Dokumentarfilm BALDIGA – Entsichertes Herz entstand in der Regie von Markus Stein und nach der Idee und dem Buch von Ringo Rösener. Der Film erhielt 2019 eine Produktionsförderung über 23.000 Euro von der Kulturellen Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern. Die Kulturelle Filmförderung gewährte die Anschubförderung, ohne die eine Gesamtfinanzierung dieses beeindruckenden Zeitdokumentes nicht möglich gewesen wäre. Einmal mehr eine kluge und umsichtige Entscheidung der damaligen Auswahlkommission.

© Salzgeber & Co. Medien GmbH

"Durch und durch im kaputten Umfeld der Sehnsüchte. Stricher, Transvestiten, Geisteskranke, Alkoholiker. Dort fühl ich mich zuhause. Dort ist die Welt, die festgehalten werden muss."

In BALDIGA wird die queere West-Berliner Subkultur der 80er und beginnenden 90er Jahre gezeigt. Mit Tagebuchauszügen, Fotografien und Erinnerungen von Wegbegleiter*innen zeichnet der Film das Porträt des Künstlers Jürgen Baldiga. Die Geschichte besticht durch Ihre Authentizität, denn sie wird von einem jungen Mann, der das zu damaligen Zeiten tödliche HIV-Virus in sich trug, dokumentiert. Verzweiflung, Begehren, Auflehnung und unbändiger Überlebenswillen machen ihn nicht nur zum Chronisten der Geschichte, sondern auch zu einem provokanten und einfühlsamen Fotokünstler.

© Salzgeber & Co. Medien GmbH

West-Berlin 1979. Jürgen Baldiga, Sohn eines Essener Bergmanns, ist gerade in die Stadt gezogen und beschließt, Künstler zu werden. Er arbeitet als Stricher und Koch, schreibt Gedichte und Tagebuch. Mit seiner HIV-Infektion entdeckt er 1984 die Fotografie. Seine Bilder sollen die Zeit anhalten und die Wirklichkeit einfangen: Sie zeigen seine Freunde und Lover, wilden Sex und das Leben auf der Straße und immer wieder die lustvollen Tunten des Schwulenclubs SchwuZ, die zu seiner Wahlfamilie werden.

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Es ist das Porträt eines einzigartigen Künstlers – in einer Zeit, in der eine HIV-Infektion nicht nur ein sicheres Todesurteil war, sondern auch zu einer erneuten Stigmatisierung schwuler Lebensentwürfe führte. Der Film erzählt davon, wie Jürgen Baldiga sich dem entgegenstellte – und mit seiner Kunst auch im Angesicht der eigenen Vergänglichkeit etwas Bleibendes zu schaffen vermochte. Als er 1993 im Alter von 34 Jahren stirbt, hinterlässt er tausende Fotografien und „40 Tagebücher“, über 7500 Seiten, die mit seiner Ankunft in Berlin beginnen und mit seinem Tod ebenda enden – ein einzigartiges künstlerisches Vermächtnis

© Salzgeber & Co. Medien GmbH

D 2024, Dokumentarfilm, Regie: Markus Stein, Buch: Ringo Rösener, mit Jürgen Baldiga, Timo Lewandovsky, Bernd Boßmann, Ulf Reimer, Birgit Baldiga, eine Produktion der Hoferichter & Jacobs GmbH mit dem RBB , Verleih: Salzgeber. Gefördert von: Mitteldeutsche Medienförderung, Medienboard Berlin-Brandenburg, BKM, DFFF, Kulturelle Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern, 90 min

Weitere Informationen unter:

https://hoferichterjacobs.de/portfolio/baldiga/

https://www.berlinale.de/de/2024/programm/202407743.html