Geförderte Projekte

ALASKA

Spielfilm, D 2023

Drehbuch: Max Gleschinski

Stoff- und Projektentwicklungsförderung

Förderempfehlung: Sitzung vom 19. April 2018, 7.500 €

 

Synopsis

Auf der langersehnten Kajaktour findet eine Mittvierzigerin nach dem Tod ihres pflegebedürftigen Vaters langsam zurück ins Leben. Gerade als sie beginnt, sich in eine andere Camperin zu verlieben, tritt ihr entfremdeter Bruder mit einem Erbstreit auf den Plan.

Ein stilles Wasserwander-Roadmovie, das mit jedem Kapitel seine Perspektive wechselt, um stetig an Spannung und Komplexität zu gewinnen.

 

ALASKA: Max Ophüls Preis für den Besten Spielfilm

Drehbuch durch die Kulturelle Filmförderung MV gefördert

ALASKA von Max Gleschinski (Buch und Regie) gewinnt in Saarbrücken (29.1.2023) den mit 36.000 Euro dotierten Max Ophüls Preis für den besten Spielfilm. Die Kulturelle Filmförderung des Landes legte den Grundstein für diesen Riesenerfolg, sie förderte nicht nur das mehrfach ausgezeichnete Debut, den Spielfilm KAHLSCHLAG von Max Gleschinski, sondern im Anschluss das Drehbuch zu ALASKA, das für den Deutschen Drehbuchpreis nominiert war. Die MV-Filmförderung unterstützte dann die Produktion des Spielfilms.

Dreharbeiten ALASKA (© Max Gleschinski)

Inhalt: Nach einer Zäsur in ihrem Leben begibt sich Kerstin (Christina Grosse) an den Ort ihrer Kindheit. Sie setzt das rote DDR-Kajak ins Wasser und beginnt eine Reise über die Mecklenburgische Seenplatte. Zwischen Tourismus und Tristesse wird das Kajak für sie zur schützenden Kapsel — bis sie eines Tages Alima (Pegah Ferydoni) begegnet, die der paddelnden Einzelgängerin endlich die richtigen Fragen stellt. Alima bedeutet dieser Ort nichts. Das ständige Paddeln, die Ruhe der Natur und das fehlende Funknetz sind ihr nur lästig. Die ebenso stoische wie verletzliche Kerstin ist da eine willkommene Abwechslung, so dass die unterschiedlichen Frauen ihren Weg gemeinsam fortsetzen. Doch nach und nach schleicht sich mit Sören (Niklas Wetzel), Thomas (Karsten Antonio Mielke) und Nina (Milena Dreissig) Kerstins Vergangenheit an der Seenplatte ein und fordert ihre Zurückgezogenheit endgültig heraus.

Dreharbeiten ALASKA (© Max Gleschinski)

Begründung der Jury: Auf verzweigten Gewässern schicken uns die Figuren auf eine Reise voller unvorhersehbarer Wendungen. Das Zusammenspiel des herausragenden Ensembles, die poetische Kamera-arbeit, die vielschichtige und genaue Inszenierung führen zu einem unverwechselbaren, magischen Kinoerlebnis.

Jurymitglieder: Bella Halben, Henk Handloegten, Lorenz Merz, Viktoria Salcher, Emilia Schüle

Der MAX OPHÜLS PREIS für den besten Spielfilm

In Würdigung der Verdienste des aus Saarbrücken stammenden Regisseurs Max Ophüls (1902-1957) vergibt das Filmfestival zusammen mit der Landeshauptstadt Saarbrücken jährlich den Max Ophüls Preis für den besten Spielfilm. Ziel ist die Auszeichnung und Förderung von Talenten im deutschsprachigen Raum. Er wird von der fünfköpfigen Jury ermittelt und an einen Beitrag des Wettbewerbs Spielfilm vergeben. Die Preissumme wird zu drei gleichen Teilen an den/die Regisseur*in, den/die Produzent*in und an den Verleih ausgezahlt, der einen deutschen Kinostart des Films innerhalb von zwölf Monaten nach dem Festival realisiert.

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ALASKA von Max Gleschinski für den Deutschen Drehbuchpreis nominiert

Drehbuch durch die Kulturelle Filmförderung MV gefördert

Am 14. Juni wird Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Rahmen des "Summer Specials" der Berlinale den Deutsche Drehbuchpreis vergeben. Hoffnungen auf eine Lola für das beste Drehbuch darf sich auch der Rostocker Max Gleschinski machen. Er ist einer der Autor*innen der drei nominierten Bücher und hat mit ALASKA die Chance, diese wichtigste und höchstdortierte nationale Auszeichnung des Bundes zu gewinnen. Die Nominierungen sind mit einer Prämie in Höhe von jeweils 5.000€ verbunden, die goldene Lola mit einer Prämie in Höhe von 10.000€. Über diese Prämie hinaus gibt es Förderungshilfen von bis zu 20.000€ für die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs.

"Ohne gute Drehbücher gibt es keine guten Filme", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters bei der Bekanntgabe der Nominierungen. "Gerade in dieser schwierigen Zeit ist die Fantasie ideenreicher Drehbuchautor*innen von großer Bedeutung. Ihre kreative Arbeit bildet die unverzichtbare Grundlage für mitreißende und anspruchsvolle Kinofilme. Sie sind der Garant dafür, dass wir uns auch nach der Pandemie wieder auf bewegende Leinwanderlebnisse freuen können, die wir derzeit so schmerzlich vermissen. Durch die Vergabe des Deutschen Drehbuchpreises sollen Autorinnen und Autoren angemessen gewürdigt und in ihrer Arbeit weiterhin stark unterstützt werden."

Die Kulturelle Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern ist stolz auf Max Gleschinski und diese Nominierung. "Wir alle freuen uns mit Max und drücken schon heute die Daumen. Wir gratulieren ganz herzlich und danken der Auswahlkommission der Kulturellen Filmförderung für diese gute Entscheidung", freut sich Sabine Matthiesen, Geschäftsführerin Mecklenburg-Vorpommern Film e. V. und bei der Entscheidung für die Drehbuchförderung die Leiterin der Kulturellen Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern. Das Votum der Auswahlkommission war einstimmig, diese Geschichte überzeugte und wurde mit 7.500 € gefördert. Max Gleschinski konnte mit der Unterstützung das hervorragende Drehbuch entwickeln.

Gemeinsam mit dem Kameramann Jean-Pierre Meyer-Gehrke führt Max Gleschinski die Rostocker Produktionsfirma Von Anfang Anders Filmproduktion, KAHLSCHLAG war der erfolgreiche Debüt-Spielfilm der jungen Firma und die erste Filmförderung für das junge Team überhaupt. Im Filmbüro MV wurde das Rostocker Talent beraten und auf die Einreichung vorbereitet. KAHLSCHLAG gewann nach seiner Fertigstellung im Jahr 2018 einen der renommiertesten Preise für den deutschen Nachwuchs – den Förderpreis "Neues Deutsches Kino" bei den 52. Internationalen Hofer Filmtagen. ALASKA wird unter der Regie von Max Gleschinski und mit Kameramann Jean-Pierre Meyer-Gehrke mit der Berliner Produktionsfirma Wood Water Films als Kinospielfilm produziert. "Unsere Empfehlung aus Mecklenburg-Vorpommern hat die Jury überzeugt", freut sich Sabine Matthiesen.

Die Jury begründete ihre Entscheidungen für die drei Nominierungen wie folgt:


ALASKA

Autor: Max Gleschinski

Kerstin hat ihren Vater gepflegt, 20 Jahre lang, und wurde zur Nebenfigur in ihrem eigenen Leben. Nun ist er tot, und Kerstin paddelt sich frei. Mit einem alten DDR-Kajak will sie die Mecklenburger Seenplatte umrunden, doch die erhoffte Einsamkeit bleibt aus. Kerstins Bruder tritt auf den Plan und mit ihm ein Erbstreit. Kerstin lernt obendrein Alima kennen – impulsiv, humorvoll und unfreiwillig auf Paddeltour. Die Frauen kommen sich näher, aber Kerstin ist hin- und hergerissen zwischen der unerwarteten Anziehung und ihrer Rundreise, die zunehmend einer Flucht gleicht. Dieses Drehbuch ist unentwegt in Bewegung und zieht uns sogartig in Kerstins Welt hinein, selbst wenn die wortkarge Protagonistin ihre Geheimnisse nur widerspenstig preisgibt. Aus alltäglichen und vertrauten Themen schöpft der Autor Mitreißendes und konfrontiert in einer geradezu greifbaren Landschaft seine Figuren mit zentralen Fragen des Lebens.

MISTER

Autor*innen: Emily Atef und Lars Hubrich

Die 33jährige Hélène lässt nach der Diagnose einer unheilbaren Lungenkrankheit ihren Mann Mathieu in Paris zurück, um in Norwegen Kontakt zu einem Leidensgefährten aufzunehmen, der fast ihr Großvater sein könnte. In der ungewohnten Umgebung findet sie die Muße, zu einer selbstbestimmten Entscheidung über ihr Leben und ihren Tod zu gelangen. Wie sehr solche Entscheidungen zur Zerreißprobe für die Beziehung zu unseren Liebsten werden können – auch und gerade dann, wenn wir ihnen inniglichst verbunden sind – davon erzählt diese Geschichte auf meisterliche Weise. Ihr feiner Humor, ihre Lebensklugheit und Zärtlichkeit und nicht zuletzt ihr bemerkenswert unsentimentaler Grundton versprechen einen tief berührenden Film.

LEERE NETZE

Autor: Behrooz Karamizade

Erzählt wird die Geschichte des jungen Iraners Amir, der als Fischer am Kaspischen Meer zu arbeiten beginnt, um das Brautgeld für seine große Liebe Narges aufbringen zu können. Als die Fischbeute ausbleibt, schließt er sich illegalen Stör-Wilderern an. Trotzdem rückt sein Traum von der Hochzeit in immer weitere Ferne. Das Drehbuch von Behrooz Karamizade wirft mit teils poetischen, teils sehr realistischen Szenen aus dem Iran der Gegenwart die Frage auf, wie hoch der Preis für die Liebe sein kann. Eindringlich und emotional erzählt, weitet das Drama im Verlauf den Blick von dem persönlichen Schicksal hin zu den Auswirkungen globaler Probleme und politischer Konflikte. Der Autor nimmt sich Zeit für seine Figuren und erzählt ruhig und atmosphärisch dicht eine zugleich emotionale wie gesellschaftlich brisante Geschichte, die den weltweiten Flucht- und Migrationsbewegungen ein menschliches Gesicht verleiht.

Die Mitglieder der Jury waren Esther Bernstorff, Elke Brand, Elisabeth Burghardt, Florian Eichinger, Roman Klink und Sven Poser.

Zur Pressemitteilung des BKM

Weitere Informationen: Von Anfang Anders Filmproduktion

Fotos: Max Gleschinski