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INTERKULTURELLE WOCHE 2023

Thema: NEUE RÄUME

Veranstaltung der Hansestadt Wismar (Büro für Chancengleichheit) in Zusammenarbeit mit dem Filmbüro MV

Donnerstag, 28. September 2023, 19 Uhr, Kino im Filmbüro MV

In Anwesenheit von Regisseur Jan Schmidt-Garre

Im Januar 2023 verstarb der indische Architekt BV Doshi hochbetagt "als glücklicher Mensch", wie der Regisseur des gleichnamigen filmischen Portraits Jan Schmidt-Garre schreibt. Er lernte von und baute mit Le Corbusier sowie Louis Kahn. Balkrishna Doshi wurde 1927 geboren, aber er war der jüngste Architekt der Welt. Alles, worüber junge Architekten heute diskutieren, machte er seit Jahrzehnten. Seit den 60er Jahren baute er nachhaltig: mit lokalen Materialien, energiesparend, mit natürlicher Klimatisierung. Seit den 70er Jahren baute er sozial: kostengünstige Siedlungen, die von den Slum-Bewohnern der indischen Großstädte weiterentwickelt werden und ihnen den sozialen Aufstieg ermöglichen. 2018 erhielt er dafür den Nobelpreis der Architektur, den Pritzker-Preis.

"Seine Praxis beruht auf einer nachhaltigen Herangehensweise und strebt nach der Verortung der Architektur in einem weitgefassten Zusammenhang von Kultur, Umwelt, Gesellschaft, Ethik und Religion." Vitra Design Museum/ Retropspektive BV Doshi. Architektur für den Menschen 2019

"Als ich Balkrishna Doshi für mich entdeckte, war das eine Erlösung. Alles kam hier zusammen. Endlich konnte ich einen Film über Architektur machen, für die ich mich so sehr interessiere und die doch nie einen Platz in meiner Arbeit gefunden hat. Dann meine Liebe zu Indien, aus der vor zehn Jahren ein Film über das moderne Yoga entstanden war, DER ATMENDE GOTT, und die ich so gerne in einem neuen Film zum Ausdruck bringen wollte. Und schließlich der Wunsch, der meine ganze Arbeit begleitet hat, filmisch über die Gesetze der Kunst nachzudenken, an die Hand genommen von einem klugen, humorvollen, coolen Mann, der durch und durch verstanden hat, worum es beim Bauen geht. Der noch heute, mit 95 Jahren, vital und produktiv ist und zugleich eine Brücke in eine Zeit darstellt, die für uns mythisch weit entfernt ist: die Aufbruchszeit der modernen Architektur, die Zeit Le Corbusiers, mit dem der junge Doshi in Paris und Indien intensiv zusammenarbeitete.

Das alles ging mir durch den Kopf, als ich durch ein schönes Interview von Sven Michaelsen auf Doshi aufmerksam wurde. Ich schrieb nach Indien, hörte nichts, rief an, sprach mit seiner Enkelin, der Architektin Khushnu Panthaki Hoof und fuhr schließlich hin, nur wenige Wochen nach dem Erscheinen des Interviews. Doshi empfing mich mit der ihm eigenen Zugewandtheit und überraschte mich, als er der nach einigen Minuten hereintretenden Khushnu freudig mitteilte: "He is willing to do the film!" Me? Doshi war willing, und das war die Sensation! Auch damals war er schon alt, wenn auch unglaublich fit, und so verabredeten wir, bald mit den Dreharbeiten zu beginnen. Jan Schmidt-Garre

"Ein einfühlsames Portrait eines großen Architekten, das die innige Verbindung von Mensch und gebauter Umwelt beleuchtet, die im Zentrum von Doshis Schaffen steht. Keiner der üblichen Starchitecture-Filme, sondern ein Blick auf den Menschen und auf das Indien, die Doshis Bauten geprägt haben." Mateo Kries, www.design-museum.de

D 2023, Regie u. Drehbuch: Jan Schmidt-Garre, Kamera: Diethard Prengel, Ton: Thomas Keller, Musik: Béla Bartók, Schnitt: Sarah. J. Levine, 90 min, FSK 0, Verleih: barnsteiner-film

https://barnsteiner-film.de/das-versprechen-architekt-bv-doshi

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Bilder: barnsteiner-film

 

Einlass 18:30 Uhr (Filmbeginn 19 Uhr), Eintritt 6 €, keine Ermäßigung bei dem günstigen Eintrittspreis

 

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Veranstalter:

Büro für Chancengleichheit der Hansestadt Wismar

Postfach 1245

23952 Wismar