20 Jahre Frauenhaus in Wismar – Sommerfest und Film

Donnerstag, 21. Juni 2012, 19 Uhr

Durch häusliche und sexualisiere Gewalt geraten vor allem Frauen in besondere Notsituationen, in denen sie Hilfe bedürfen. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft, für sie Zufluchtsstätten zu schaffen, die ihnen Schutz bieten. Frauenhäuser und Beratungsstellen nehmen deshalb eine wichtige und notwendige öffentliche Aufgabe in den Kommunen wahr. Gleichzeitig sollen von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffene Frauen, Kinder und Jugendliche umfassend betreut und in der Durchsetzung ihrer Recht unterstützt und begleitet werden.

Das AWO Frauenhaus Wismar besteht nun seit 20 Jahren - das muß gebührend gefeiert werden – zur Einstimmung mit einem Sommerfest auf dem Gelände des Filmbüro MV und mit einer englischen Filmkomödie zum Thema des Kampfes um Gleichberechtigung!

Filmprogramm:

WE WANT SEX

Dagenham, eine englische Autostadt Ende der 60er Jahre: Rita O’Grady (Sally Hawkins) arbeitet gemeinsam mit 186 weiteren Frauen als Näherin in einer Ford-Fabrik. Die Arbeitsbedingungen sind alles andere als angenehm, aber die Frauen wissen sich in ihrem knochenharten Job durchzubeißen.

Als das Management jedoch auch noch beschließt die Frauen als ungelernte Arbeitskräfte einzustufen, gehen Rita und ihre Kolleginnen auf die Barrikaden. Gemeinsam mit dem Gewerkschaftsvertreter Albert (Bob Hoskins) organisiert Rita als Rädelsführerin den ersten Frauenstreik in der Geschichte Großbritanniens. Sie wagt es, den Ford-Oberen zu widersprechen und legt sich auch mit dem Gewerkschaftschef an, der sich seiner Kumpanei mit den Arbeitgebern nicht schämt und auf deren Kosten gerne luxuriös speist. Als die Ehemänner ausgesperrt werden, hängt der Haussegen schief, ist es vorbei mit der Solidarität. Den couragierten Streikenden bleibt nur eins, Unterstützung bei der Politik zu suchen.

Hervorragend gelungener Blick in längst vergangene Zeiten, als Frauen noch um die Gleichberechtigung gekämpft haben. Mit grandioser Besetzung, sorgt der Film für charmante Unterhaltung, was bei dem Thema keineswegs selbstverständlich ist. Sally Hawkins die von der grauen Maus zur Streikführerin mutiert überzeugt dabei genauso wie Bob Hoskins als verschmitzter Aufwiegler und die unnachahmliche Miranda Richardson als sehr couragierte Arbeitsministerin.

Mit unwiderstehlichem Charme und britischem Humor im Stil von GANZ ODER GAR NICHT schildert KALENDER GIRLS-Regisseur Nigel Cole den Streik von Ford-Arbeiterinnen, der schließlich zum "Equal Pay Act" von 1970 führte.

Übrigens: Der Titel täuscht, es geht nicht um Sex. Ein Transparent entfaltete sich nicht richtig und nur der erste Teil der Forderung "We want sexual equality" war zu lesen. WE WANT SEX ist auch in weiten Teilen die Geschichte der Gleichberechtigungsbewegung Ende der 60er Jahre.


GB 2010, Regie: Nigel Cole, mit Sally Hawkins,Bob Hoskins, Miranda Richardson,  Andrea Riseborough, Jaime Winstone u.a., 113 min., ab 12 Jahren

www.tobis.de/film/we-want-sex

Eintritt 5 €

Bilder: Copyright by TOBIS Film