PERFECT DAYS

Dienstag, 23. April 2024, 19 Uhr im Kino im Filmbüro MV

Hirayama reinigt öffentliche Toiletten in Tokio. Er scheint mit seinem einfachen, zurückgezogenen Leben vollauf zufrieden zu sein und widmet sich abseits seines äußerst strukturierten Alltags seiner Leidenschaft für Musik, die er von Audiokassetten hört, und für Literatur, die er allabendlich in gebrauchten Taschenbüchern liest.

Eine tief berührende und poetische Betrachtung über die Schönheit der alltäglichen Welt und die Einzigartigkeit eines jeden Menschen.

Synopsis

Hirayama (Koji Yakusho) lebt in Tokio in bescheidenen Verhältnissen, in einer sehr kleinen Wohnung ohne Bad. Er putzt für das Unternehmen The Tokyo Toilet die Toiletten im zentralen Stadtbezirk Shibuya. Das tut er mit größter Ruhe und Akribie, er macht jeden Tag die gleiche Runde, er isst auch immer im selben Park sein Mittagessen. Er mag die Schattenspiele der Blätter in den Bäumen, er liest abends Romane und wirkt, als sei er voll und ganz zufrieden mit seinem Leben. Erst als Hirayamas Nichte Niko (Arisa Nakano) in seiner kleinen Wohnung auftaucht, weil sie mal wieder von zu Hause weggelaufen ist, zeigt sich, dass Hirayama auch eine Familie hat, von der er sich jedoch bewusst fernhält.

PERFECT DAYS ist ein Spielfilm ohne aufwendige Handlung, ohne dramatische Ereignisse. In seinem Auto hört Hirayama Musikkassetten mit Bands aus den 70er Jahren (Patti Smith, Van Morrisson, Lou Reed), er fotografiert in seinen Pausen mit einer 35mm Kleinbildkamera. Er lebt ausschließlich in der Gegenwart, quält sich nicht mit Erinnerungen an Vergangenes, trauert nicht etwaigen Momenten hinterher, die sein Leben in andere Bahnen gelenkt hätten, sondern ist ein glücklicher Mensch.

Wim Wenders hatte eine Einladung nach Japan erhalten, um sich die zu den Olympischen Spielen 2020 neu erbauten 17 öffentlichen Toiletten anzusehen, alle entworfen von Star-Architekten des Landes. Toiletten, die nichts mit dem traurig-tristen stillen Örtchen gemein haben, wie wir sie kennen. Es sind Design-Perlen, mal aus Holz, mal mit futuristischen Licht- und Glasinstallationen. Alle sauber, weil sie von Männern wie Hirayama mit liebevoller Hingabe gereinigt werden. Aber Wenders schlug vor, eine Geschichte über das Allgemeinwohl zu erzählen, vom schlichten Leben eines Mannes, der ganz mit sich im Reinen ist. "Das waren wirklich Träume von Toiletten. Wenn man sich vorstellen würde: Wo würde man gerne auf ein stilles Örtchen gehen und sein Geschäft verrichten mitten in der Stadt – man könnte sich nichts Schöneres vorstellen als diese Häuslein." (Wenders gegenüber der dpa)

Koji Yakusho erhielt bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2023 die Auszeichnung als Bester Darsteller. Der in Tokio gedrehte Film hat für Japan eine Oscar-Nominierung als bester internationaler Film erhalten.

Japan 2023, Regie und Buch: Wim Wenders, mit Koji Yakusho, Tokio Emoto, Arisa, Nakano, Aoi Yamada, Yumi Aso, Sayuri Ishikawa, u. a. m., 124 Minuten, FSK 0, Verleih: DCM, Kinostart: 21. Dezember 2023.

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Bilder: DCM/ Master Mind Ltd

Einlass 18:30 Uhr (Filmbeginn 19 Uhr), Eintritt 7 €