Kino/ Veranstaltungen
CODE OF SURVIVAL
Die Geschichte vom Ende der Gentechnik
In Anwesenheit von Regisseur Bertram Verhaag
In Kooperation mit dem Schweriner Filmfest der Alternativen
Mittwoch, 6. September 2017, 19 Uhr
Unter dem Hauptthema Bildung ist keine Ware findet vom 28. August bis 2. September 2017 das bereits 9. Filmfest der Alternativen in Schwerin im Kulturgarten statt. Im Rahmen des Filmfestes wird am 2. September auch der Film CODE OF SURVIVAL von Bertram Verhaag erstmals in Mecklenburg-Vorpommern gezeigt und geht dann auf eine kleine Filmtournee. Auch in Wismar wird der Regisseur seinen Film persönlich vorstellen und steht zum Filmgespräch zur Verfügung.
Howard Vlieger, USA
In CODE OF SURVIVAL bearbeitet Bertram Verhaag den Themenkomplex Gentechnik und Landwirtschaft bereits zum zehnten Mal, diesmal mit Blick auf das umstrittene Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat. Millionen Tonnen des Herbizids werden jährlich in der weltweiten Landwirtschaft eingesetzt, mit unabsehbaren Folgen für die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Eine Folge des massiven Glyphosat-Einsatzes ist jedoch jetzt schon spürbar: Es gibt immer mehr Unkraut, das gegen die chemische Verbindung immun ist, und sich enorm schnell vermehrt. Dieser Form der zerstörerischen Landwirtschaft setzt der überaus spannend erzählte und vielschichtige Dokumentarfilm drei nachhaltige Projekte entgegen:
Die Teeplantage AMBOOTIA in Indien, in der überwältigenden Landschaft von Darjeeling/ Himalaya. In 2000 m Höhe erleben wir, wie nachhaltige ökologische Landwirtschaft eine ganze Region rettet. Die ökologische Anbauweise verhindert das Abrutschen der durch den Kunstdüngereinsatz erkrankten Teegärten.
Sanjay Bansal, Indien
Das Projekt SEKEM des alternativen Nobelpreisträgers Ibrahim Abouleish, der vor 40 Jahren inmitten der Wüste seine biologische Farm gründete. SEKEM beweist eindrücklich, wie man Wüste in fruchtbaren Boden verwandeln kann.
Der unbeugsame Bayer Franz Aunkofer war einer der ersten Biobauern Deutschlands – auf alle Fälle aber der erste biologische Schweinemäster. Durch seine Pionierarbeit erwirtschaftet er inzwischen denselben Ertrag, wie im konventionellen Anbau – ohne einen Tropfen Gift. Nur der Bauer sollte an der Landwirtschaft verdienen und nicht die Chemiegiganten.
Franz Aunkofer (rechts)
Der Film konfrontiert die heilende Kraft der ökologischen Landwirtschaft mit den Auswirkungen des giftgestützten Anbaus und stellt die entscheidende Frage: In welcher Art von Landwirtschaft liegt der CODE OF SURVIVAL auf unserem Planeten? Basis des Films sind die Ergebnisse des Weltagrarberichts (IASSTD). 400 international namhafte Wissenschaftler untersuchten für die Weltbank und den IWF, welche Agrarwirtschaft die zukunftsfähigere ist. Mit großer Mehrheit kamen sie überein, daß nicht die industrielle, gentechnikgestützte Agrarwirtschaft, sondern die kleinteilige, ökologische, bäuerliche Landwirtschaft dauerhaft und zukunftsfähig ist.
Jane Goodall
D 2017, Regie: Bertram Verhaag, mit George Jeffords, Jane Goodall, Ulrich Walter, Sanjay Bansal, Tobias Bandel, Vandana Shiva, Don Huber, Tucker Miller, Ibrahim Abouleish, Franz Aunkofer u. a., 95 min, ohne Altersbeschränkung
Im Anschluß an den Film laden wir Sie herzlich zum Gepräch mit Regisseur Bertram Verhaag ein.
Trailer ansehen
Weitere Informationen unter:
Fotos: Pandora Filmverleih
Einlaß 18:30 Uhr (Veranstaltungsbeginn 19 Uhr), Eintritt 6 Euro, Kinder 3 Euro.
Vorverkauf: im Filmbüro MV, Wismar, Bürgermeister-Haupt-Straße 51, Haus 1, Mo.-Fr. von 10-17 Uhr
Reservierung unter (03841) 618 100 und info[at]filmbuero-mv.de .
Ein reichhaltiges Getränkeangebot steht für Sie bereit.
Die Kinotour
- 2.9.: Schwerin, Capitol Kino, 20 Uhr
- 3.9.: Medewege, Empfang im Kultursaal, 16 Uhr
- 4.9.: Rostock, Lichtspieltheater Wundervoll, LiWu, 19 Uhr
- 5.9.: Bollewick, Kulturscheune, 19 Uhr
- 6.9.: Wismar, Kino im Filmbüro, 19 Uhr
Kontaktdaten des Kooperationspartners:
Für Rückfragen zum Filmfest der Alternativen steht Ihnen gern zur Verfügung René Zeitz unter Telefon: (0157) 51 01 83 34.
Hochaktueller Film zur Gentechnik bewegt das Publikum
"Die Geschichte vom Ende der Gentechnik" lautet der vielsagende Untertitel des Dokumentarfilms CODE OF SURVIVAL von Bertram Verhaag. Und als Zuschauer wünscht man sich nach Filmende kaum mehr als dass die Gentechnik und die giftige Behandlung von landwirtschaftlichen Ackerböden tatsächlich Geschichte wären.
Doch Verhaags Film, der am 6. September im Kino des Filmbüro gezeigt wurde, erzählt auch von Erfolgsgeschichten, die Mut machen. Im Fokus stehen dabei Betriebe aus Indien, Ägypten und Bayern, die sich der biologisch-dynamischen Landwirtschaft verschrieben haben und auf beeindruckende Weise deutlich machen, welch positiven Einfluss es auf die angebauten Produkte hat, wenn man mit der natürlichen Fruchtbarmachung des Bodens arbeitet, wie bspw. dem Herstellen von Kompost. Eine Methode, die jedoch um Längen aufwendiger ist, als das Spritzen von Glyphosat und Co. Der Film begleitet vor allem Farmer aus den USA, in deren täglicher Arbeit das Spritzen ihrer Böden und das Anbauen gentechnisch veränderter, und somit sehr viel resistenterer Pflanzen, zum Alltag gehören. Es sind Bauern, die von dem Glauben geprägt sind, dass es gentechnischer Pflanzen bedarf, um die Massen an Menschen zu ernähren und die ihre Methoden auch dann nicht hinterfragen, wenn Unkräuter auf ihren Böden wachsen, die selbst gegen das giftigste Pflanzen"schutz"mittel resistent sind.
Sabine Matthiesen bedankte sich bei dem Regisseur Bertram Verhaag für seinen eindringlichen Film mit einer Wismarer Filmmaus
Bertram Verhaag verbirgt seine persönliche Meinung in seinen Filmen nicht, so auch nicht in CODE OF SURVIVAL. Er ist klarer Gegner der konventionellen Landwirtschaft, wie sie nicht nur in den USA praktiziert wird. Dass Ackerböden mit Giften verseucht werden und dass diese Behandlung einen Einfluss auf unsere tägliche Ernährung hat, ist für ihn klar. Den Skandal sieht er vor allem im Zulassen dieser Praktiken durch die Politik, ohne die Konsumenten vollends darüber aufzuklären, welche Auswirkungen das Spritzen der Böden auf den gesamten Lebensmittelkreislauf hat.
Und so war eine große Frage des anwesenden Publikums "Was kann ich als Einzelner gegen dieses System ausrichten?". Allein der Besuch dieses Filmabends zeichnete schon jeden Anwesenden aus, da man sich kritisch mit dem Thema der Gentechnik befasste. Die Anregung ganz bewusst auf die Lebensmittel zu schauen, die man konsumiert, ist letztlich für jeden Einzelnen im Alltag umsetzbar.