Film des Monats

DAS GROSSE MUSEUM

Dienstag, 6. Januar 2015, 19:30 Uhr

Mittwoch, 7. Januar 2015, 10:30 Uhr – Kinderwagenkino

Ein besonderer Filmabend in Kooperation mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Wismar

Die Direktorin des Stadtgeschichtlichen Museums, Béatrice Busjan und ihr Team schauen hinter die Kulissen der aktuellen Museumsarbeit in Wismar. Im kleinen Museumsshop gibt es ab 18:30 Uhr aktuelle Publikationen zur Wismarer Kultur und Geschichte zum Stöbern und Kaufen – ob Forschungen zu den Wismarer Dornierwerken, Sella Hasse, Canow oder Postkarten nach historischen Originalen.

Gegen eine Spende können originale Funde aus dem 16. Jahrhundert, die bei den jetzigen Baumaßnahmen zutage traten, beim Wismarer Museumsverein erworben werden. Ein kleines Stück Wismarer Welterbe für zu Hause. Fotografien von der Baustelle Schweinsbrücke 6/8 und aus dem Wismarer Museumsleben erlauben Einblicke in Bereiche, die im Alltag oft der Öffentlichkeit aus Sicherheitsgründen verschlossen bleiben. Das Filmpublikum kann einige wunderbare Neuzugänge des Museumsbestandes im Original kennenlernen, selbstverständlich werden die Herzensstücke der Wismarerinnen und Wismarer, wie die originalen Schwedenköpfe oder Nix und Nixe von der Wasserkunst in den künftigen Ausstellungen präsent sein. Auch die Musik, die an diesem Abend erklingen wird, birgt ein besonderes Geheimnis…

Sabine Matthiesen, Leiterin der Kulturellen Filmförderung und des Filmbüros, wird im Gespräch mit der Direktorin des Wismarer Museums Béatrice Busjan auch erfragen, was neu ersteigert wurde, was aktuell restauriert wird, auf welche bisher nie gesehene Ausstellungsstücke sich die Wismarer denn in ihrem neuen Museum freuen dürfen. Lassen Sie sich überraschen!

 

DAS GROSSE MUSEUM

Der Kinodokumentarfilm DAS GROSSE MUSEUM ist ein neugieriger, verschmitzt humorvoller Blick hinter die Kulissen einer weltberühmten Kulturinstitution. Über zwei Jahre hat sich Regisseur Johannes Holzhausen im Kunsthistorischen Museum in Wien mit seinem Filmteam umgesehen. In aufmerksamem Direct-Cinema-Stil – kein Off-Kommentar, keine Interviews, keine Begleitmusik – beobachtet der Film die vielgestaltigen Arbeitsprozesse, die daran mitwirken, der Kunst ihren rechten Rahmen zu geben. Die Kette ineinander greifender Rädchen reicht von der Direktorin zum Reinigungsdienst, von den Transporteuren zur Kunsthistorikerin.

Der Film zeigt routinierte Handgriffe, vor allem aber lebhafte Mikrodramen, in denen die Arbeitskräfte als Protagonistinnen und Protagonisten hervortreten: Eine Restauratorin ist der Geschichte eines mehrfach bearbeiteten Rubens-Gemäldes auf der Spur; ein anderer verzweifelt ausdrucksstark an der Reparatur eines Modellschlachtschiffs. Eine Frau vom Publikumsdienst fühlt sich am Haus nicht integriert; ein verdienter Sammlungsleiter wird in den Ruhestand verabschiedet. Eine Kunsthistorikerin erlebt Aufregung und Frustration einer Auktion; der kaufmännische Leiter empfindet die "3" auf einem Plakatmotiv als zu "bissig".

So entsteht nicht nur das Porträt einer staatlichen Kultureinrichtung, die ihre Integrität mit Budgetvorgaben und Konkurrenzdruck ausbalancieren muss. Unangestrengt stellt DAS GROSSE MUSEUM auch weiter reichende Fragen: Wie läßt sich vermitteln zwischen der Bewahrung der Werke und ihrer zeitgemäßen Präsentation? Welche Zwecke hat Kunst für die Selbstdarstellung einer Nation in Politik und Tourismus zu erfüllen?

Dem Dokumentarfilmemacher Johannes Holzhausen gelingt ein behutsames Gleichgewicht zwischen dem einzelnen Moment und der übergreifenden Erzählbewegung, das schon seine früheren Arbeiten auszeichnete. Die präzise Kamera (Joerg Burger, Attila Boa) und der pointierte Schnitt (Dieter Pichler) dienen der geduldigen Beobachtung und Reflexion, so wie die Protagonisten sich im Dienst einer Institution verstehen, die sie überdauern wird. Darin ist DAS GROSSE MUSEUM auch ein Film über Zeitlichkeit und Vergänglichkeit: Er setzt den tagtäglichen Betrieb in Bezug zur Tradition des Hauses, die in der Habsburger-Monarchie fußt, und zum Anspruch der Kunstobjekte auf Zeitlosigkeit.

A 2014, Regie: Johannes Holzhausen, Buch: Johannes Holzhausen, Constantin Wulff, Kamera: Joerg Burger, Attila Boa, Ton: Andreas Pils, Andreas Hamza, Schnitt und Dramaturgie: Dieter Pichler, Regieassistenz: Ursula Henzl, Produktionsleitung: Hanne Lassl, Produzent: Johannes Rosenberger, 98 min, FSK 0

 

http://dasgrossemuseum.com

www.realfictionfilme.de

 

Einlaß Abendvorstellung 18:30 Uhr (Filmbeginn 19:30 Uhr). Ein reichhaltiges Getränkeangebot, heiß und kalt sowie belegte Brötchen und Knabbereien stehen für Sie bereit. (Eintritt 6 €)

Einlaß Kinderwagenkino 10:00 Uhr (Filmbeginn 10:30 Uhr). Ein reichhaltiges Getränkeangebot, heiß (auch Stilltee) und kalt sowie Knabbereien stehen für Sie bereit. (Eintritt 6 €)