Aktuelle Meldungen "Landesfilmarchiv" 2017-01

Jahrestreffen des Netzwerks Mediatheken 2017

Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch im Rundfunkarchiv in Frankfurt für Mecklenburg-Vorpommern vertreten

Am 30. November 2017 fand das Jahrestreffen des Netzwerks Mediatheken in den Räumen des Deutschen Rundfunkarchivs in Frankfurt am Main statt. Etwa zwanzig Vertreter unterschiedlicher Einrichtungen und Institutionen trafen sich zur Beratung über die weitere Arbeit bei der Sicherung, Bewahrung, Erschließung und Bereitstellung audiovisueller Quellen und Materialien als bedeutendes Kulturgut.

Als Auftakt präsentierten verschiedene Teilnehmer ihre jüngsten Arbeitsergebnisse:

Frau Barthel, Herr Fries, OMNIMAGO GmbH (Ingelheim und Leipzig)

Vorstellung des Digitalisierungsprojektes von unterschiedlichsten Materialien der Stiftung für das Sorbische Volk im Auftrag des Filmverbandes Sachsen. Die Vertreter berichteten über ihre Erfahrungen bei der Digitalisierung von 8 mm-Film bis Digi-Beta.

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Andreas Dan, Deutsches Rundfunkarchiv

Vortrag zum dwerft-Projekt "Semiautomatischer Befundungstisch für die Filmdigitalisierung", Andreas Dan stellte die Entwicklung des Befundungstisches mit entsprechender Software für die Analyse von zur Digitalisierung vorgesehener Filme vor.

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Margret Plank, Technische Informationsbibliothek Hannover

Bericht vom BMBF-Projekt DELFT "Digitalisierung EthnoLogischer FilmbesTand", Frau Plank erläuterte das in ihrem Hause gestartete Projekt zur Digitalisierung der etwa 40.000 Filmrollen umfassenden Hinterlassenschaft des Instituts für den wissenschaftlichen Film Göttingen.

Dr. Sebastian Stoppe, Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, Universitätsbibliothek Leipzig

Bericht über die Entwicklungen beim Fachinformationsdienst für Kommunikations-, Medien- und Filmwissenschaft adlr.link in der zweiten Förderphase der DFG, das 1,3 Millionen Datensätze umfassende Rechercheportal nach Sekundärliteratur.

Diskussionsrunde

Auf der Grundlage dieser impulsgebenden Kurzpräsentationen kam es zu einem themenoffenen und sehr intensiven Austausch zwischen den Mitgliedern des Netzwerkes. Besonders der Beitrag zum halbautomatischen Befundungstisch fand reges Interesse, denn dieses Thema betrifft ein Kernproblem der über historisches Filmmaterial verfügenden Archive. Das fehlende Wissen über den Zustand der Materialien und die daraus resultierende Unsicherheit hinsichtlich des Aufwands bei dessen Digitalisierung. Alle waren sich einig, die vorgestellte Lösung könnte – weiterentwickelt – helfen, dieses Problem im Vorfeld der Digitalisierung zu lösen.

In der Diskussion wurde auch erneut deutlich, wie unterschiedlich und mancherorts unbefriedigend die Arbeitsbedingungen der mit Filmarchivierung Beschäftigten sind. Karl-Heinz Steinbruch, der Archivar des Landesfilmarchivs Mecklenburg-Vorpommern im Filmbüro MV, regte daher an, die Vertreter der Filmarchive der Bundesländer zu speziellen Arbeitstreffen zusammenbringen, um über Lösungen von ähnlichen und vergleichbaren Problemen zu beraten. Eine erste Einladung erfolgt dann auch nach Mecklenburg-Vorpommern in das Landesfilmarchiv nach Wismar.

Einigkeit bei den Teilnehmern bestand darin, dass sich das Netzwerk als Sprachrohr der vertretenen Archive und Bibliotheken im Interesse der Erhaltung des filmischen Erbes ein noch stärkeres Gehör verschaffen muss. Die Jahrestreffen des Netzwerkes Mediatheken sind dazu als Gedankenaustausch und für das Netzwerken von unschätzbarem Wert. 

Bernd Hawlat vom Deutschen Rundfunkarchiv fasste abschließend kurz die organisatorischen Neuerungen und aktuellen Themenschwerpunkte in der Arbeit der Rundfunkarchive zusammen. Karl-Heinz Steinbruch nahm bei seinem Aufenthalt in Frankfurt das Angebot zu einer Besichtigung des Rundfunkarchivs sehr gern wahr. Mehrere Stunden verbrachte er mit Friedrich Dethlefs, der ihn mit den Aufgaben des DRA und dessen Geschichte vertraut machte und ihm während eines Rundganges einige der im Archiv auf den unterschiedlichsten Speichermedien verwahrten Schätze zeigte.

Herr Dethleffs im Schellack-Archiv           Grammophon mit Schellack-Platte

Vielen Dank aus Mecklenburg-Vorpommern an die Mitarbeiter des DRA für die herzliche Gastfreundschaft, besonders an den Vorstand Bernd Hawlat und die Mitarbeiterin Ute Bach und den Mitarbeiter Friedrich Dethlefs. Sie widmeten dem Filmbüro MV und Filmarchivar Karl-Heinz Steinbruch, am Vorabend des 65. Jahrestages der Gründung des Deutschen Rundfunkarchivs sehr viel Zeit.

Das Deutsche Rundfunkarchiv (DRA) ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts. Stifter sind die in der ARD zusammengeschlossenen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands. Das DRA wurde 1952 als "Lautarchiv des Deutschen Rundfunks" mit Sitz beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt am Main gegründet und ist damit die erste und älteste Gemeinschaftseinrichtung der ARD. Mit der Übernahme des Programmvermögens von Hörfunk und Fernsehen der ehemaligen DDR erhielt das DRA einen zweiten Standort, seit Dezember 2000 angesiedelt auf dem Gelände des RBB, in Potsdam-Babelsberg. An beiden Standorten des Archivs sind zusammen rund 100 Mitarbeiter beschäftigt.

Seltener Wachsrohling                            Nachkriegs-LP aus den USA

Das Deutsche Rundfunkarchiv auf dem Gelände des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main

Das Netzwerk Mediatheken ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Einrichtungen in Deutschland, die audiovisuelles Material besitzen oder dafür Sorge tragen. Das Netzwerk veranstaltet ein Jahrestreffen, auf dem aktuelle Probleme besprochen werden. Über eine Mailingliste besteht die Möglichkeit für Mitglieder des Netzwerks, alle anderen Mitglieder zu kontaktieren.

Tagung über lokal- und regionalbezogene Wissensarbeit im interaktiven Web

"Heimatforschung und die Cloud" – ist das nicht ein Widerspruch? Landesfilmarchivar in Rostock zur Tagung über lokal- und regionalbezogene Wissensarbeit im interaktiven Web

Am 3. November 2017 wurde über die Chancen und Risiken bei der Sammlung, Bearbeitung und Verbreitung heimatgeschichtlicher Daten im interaktiven Netz diskutiert. Eingeladen zum Informations- und Meinungsaustausch in die Universität Rostock hatten der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern, die Universität Rostock mit der Wossidlo-Forschungsstelle für Europäische Ethnologie/ Volkskunde, das Institut für Informatik, Lehrstuhl für Datenbank- und Informationssysteme und die Universitätsbibliothek Rostock.

Podiumsdiskussion

Bereits um 1900 setzte vermehrt Heimatforschung ein und zeigte, wie Bürgerinnen und Bürger Wissen über die Landschaft schufen, in der sie lebten: sie bildeten Netzwerke. Die Fortentwicklung des Internets hat zu interaktiven Nutzungsformen geführt. Welche Chancen und Risiken tun sich dadurch für die Heimatpflege und -forschung auf, welche Initiativen gibt es? Wie rüsten sich hierfür Mecklenburg-Vorpommerns Institutionen?

In sieben Beiträgen wurde verschiedene Projekte vorgestellt:

  • Dr. Christoph Schmitt, Wossidlo-Forschungsstelle, berichtete über die Erfahrungen bei der Digitalisierung des Wossidlo-Archivs,
  • Dr. Reno Stutz warf in seinem Beitrag über die Geschichte von Chroniken und deren Schreiber einen großen Blick zurück,
  • Wilfried Steinmüller stellte ein interaktives Ortschronikenportal vor, dessen Ziel es ist, alle im Land erarbeiteten Ortschroniken zu erfassen,
  • Dr. Holger Meyer (Rostock) und Dr. Matthias Vollmer (Greifswald) stellten Ergebnisse bei der Erfassung mecklenburgischer bzw. vorpommerscher Flurnamen vor,
  • Volker Janke, Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß, gab einen Praxisbericht über die Erfassung der 300.000 Fotos, die dieses Museum vom Archiv der Schweriner Volkszeitung übernommen hat,
  • Robert Zepf, Universitätsbibliothek Rostock, zeigte Perspektiven für die digitale Bibliothek Mecklenburg-Vorpommerns auf.

Als Fazit der Veranstaltung kann festgestellt werden, dass sich Heimatforschung und Digitalisierung durchaus nicht ausschließen. Die inzwischen im Internet vorhandenen und abrufbaren Informationen zu den unterschiedlichsten heimatgeschichtlichen Fragestellungen könnten auf herkömmlichem Wege häufig nur mit einem unvertretbar hohen Arbeitsaufwand beschafft werden. Deshalb gilt es, dass diese neuen Forschungsmöglichkeiten  auch von den Ortschronisten genutzt werden, auch wenn dadurch der Gang in die Archive nicht ersetzt werden kann.

Landespublikation "Stier und Greif. Heimathefte für Mecklenburg-Vorpommern"

Dr. Reno Stutz, Dr. Cornelia Nenz und Thomas Gallien

Die Veranstaltung wurde zum Anlass genommen, das neue Heimatheft "Stier und Greif" des Heimatverbandes durch Frau Dr. Nenz, 1. Vorsitzende des Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern vorzustellen. Dr. Reno Stutz, der Redaktionsleiter, und Thomas Gallien, vom Hinstorff-Verlag, dem Herausgeber der Publikation, stellten Details vor und nahmen die vielen Anregungen für die weitere Gestaltung entgegen. Die Heimathefte werden künftig zweimal jährlich erscheinen und kosten 8€ pro Heft.

Wie wichtig und notwendig diese Veranstaltungen sind, belegten die lebhaften und intensiven Diskussionen, die aufgrund des weit überschrittenen Zeitplans für das Treffen beendet werden mussten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr zufrieden und hoffen auf eine baldige Fortsetzung. Karl-Heinz Steinbruch wird dann auch wieder dabei sein, das Landesfilmarchiv Mecklenburg-Vorpommern vertreten und sein umfassendes Know-how vermitteln.

9. Tag der Archive 2018 – Demokratie und Bürgerrechte

Samstag, 3. März 2018, Landesfilmarchiv

Auch in 2018 nimmt das Landesfilmarchiv wieder am bundesweiten Tag der Archive teil. Näheres erfahren Sie hier in Kürze.

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Archivfilmnacht zur Kulturnacht Schwerin 2017

Samstag, 28. Oktober 2017, 18 Uhr, Schwerin

Erneute Übernahme ins Landesfilmarchiv

Umweltarchiv der Hochschule Neubrandenburg übergibt rund 180 Filme

Erneut konnte das filmische Erbe des Landes im Landesfilmarchiv Mecklenburg-Vorpommern bereichert werden, am 17. Juli 2017 übergab Dr. Jens Hoffmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung der Hochschule Neubrandenburg, rund 180 Filme aus dem "Umweltarchiv". Eine besondere Entdeckung dürfte dabei der Nachlaß des bekannten DDR-Naturfilmers Siegfried Bergmann sein.

Ein Auto voller historischer Filme

Ein NDR-Fernsehbeitrag aus Neubrandenburg mit historischen Filmausschnitten war der Auslöser für die weitere Recherche. Kurzerhand verabredete Karl-Heinz Steinbruch, Landesfilmarchivar im Filmbüro MV in Wismar, ein Treffen mit Dr. Hoffmann an der Hochschule Neubrandenburg. Das dortige Studienarchiv für Umweltgeschichte des Instituts für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung beherbergt neben konventionellem Archivgut auch eine größere Anzahl analoger Filme. Die konnten bisher aber mangels geeigneter Abspieltechnik nicht durch das Institut gesichtet werden. Die beiden Einrichtungen wurden sich nach der ersten Kontaktaufnahme sehr schnell einig darüber, daß diese Filme im Landesfilmarchiv dauerhaft und fachgerecht verwahrt werden sollen. Ebenfalls kann das analoge Material nun sukzessive digitalisiert werden, was im Filmbüro problemlos möglich ist.

In Wismar: Erste Neusortierung auf dem Gelände des Filmbüro MV

Der größte Teil dieses umfassenden Zuwachses sind 16-mm-Lehrfilme aus verschiedenen Reihen, darunter Unterrichtsfilme, Berufsschulfilme, Berufsschulfilme für die Landwirtschaft oder Filme für die Ausbildung von Pädagogen. Nahezu 20 Filme im 35-mm-Format sind Bestandteil eines an das Studienarchiv abgegebenen Nachlasses des bekannten DDR-Naturfilmers Siegfried Bergmann.

Robust verwahrt: Filmischer Nachlaß Sigfried Bergmann in Stahlbehältern

Von diesen Arbeiten sind bereits einige Filme im Landesfilmarchiv erfaßt und liegen im Bestand vor. Eine weitere Entdeckung bei der ersten Durchsicht war ein 35-mm-Zweiakter aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, ein Film über die Arbeit der "Lehrstätte für Naturschutz Müritzhof".

Bereit zur Sichtung: Der Zuwachs aus Neubrandenburg im Magazin des Landesfilmarchivs

Noch im August werden die Erschließungsarbeiten aller Filme beginnen, eine spannende Arbeit, bei der wir noch auf einige Überraschungen hinsichtlich des filmischen Erbe des Landes hoffen können.

Weitere Informationen unter: iugr.net

Unser Filmerbe – Landesfilmarchivar unterwegs für MV

Das Medium Film suggeriert Unmittelbarkeit und Wirklichkeitsnähe wie kein anderes Medium. In den vergangenen Jahren ist verstärkt ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt, dass historische Filmdokumente ein Teil unseres kulturellen Erbes sind. Dies gilt in verstärktem Maße auch für lokales und regionales Filmmaterial, und auch der Amateurfilm erfährt zunehmend an Beachtung. Die Erfassung, Erhaltung, Nutzung, Weiterverarbeitung und Digitalisierung historischer Filmdokumente wirft viele und brennende Fragen auf. Seinen Ausdruck findet dies unter anderem in zahlreichen Symposien, Tagungen und anderen Veranstaltungen, die sich mit der wichtigen Thematik beschäftigen.

Ende April 2017 fand in Köln eine vom Filmforum Nordrhein-Westfalen organisierte Veranstaltung zu Archivierung, Digitalisierung und Veröffentlichung des NRW-Filmerbes statt. Diese Tagung richtete sich vorwiegend an Filmemacherinnen und Filmemacher, Produzentinnen und Produzenten und versuchte Antworten auf die Frage zu finden, ob und welche von ihren hergestellten Filmen dauerhaft unter welchen Strategien aufbewahrt werden sollen.

V. l. n. r.: Karl-Heinz Steinbruch (Landesfilmarchiv MV), Susanne Altenburger, Danny Kolbe (Stadtarchiv Lüneburg)

In der Diskussion wurde festgestellt, dass die deutsche Kleinstaaterei auch auf diesem Gebiet Fluch und Segen ist. Fluch, weil es schwierig ist, eine zentrale Instanz zur Sicherung des Filmerbes zu installieren und es neben dem Bundesarchiv – Filmarchiv zahlreiche weitere Einrichtungen, Museen und Archive gibt, die sich um die Bewahrung des Filmerbes kümmern. Segen, weil sich letztgenannte Institutionen vor allem um das in ihrem Territorium entstandene filmische Archivgut sorgen, das für ein zentrales Archiv unattraktiv wäre. Die jeweiligen Bemühungen setzen dabei immer auch unterschiedliche Schwerpunkte. Vielfach bleibt es dem Zufall in allen seinen Erscheinungsformen überlassen, welcher Film den Weg in ein Archiv findet und welcher nicht. So tauchen viel zu selten Werke von Filmemacherinnen in den Rastern der Filmretter auf.

In der bisweilen kontrovers geführten Diskussion spielten natürlich auch Fragen der Digitalisierung und Archivierung eine Rolle. Letztere aus archivarischer Sicht bisweilen utopisch, was im Vorwurf der Wertermittlung und Kassation als "Bevormundung" künftiger Zuschauer gipfelte. Einigkeit bestand darin, dass der erste Schritt zur Sicherung des Filmerbes dessen möglichst vollständige Erfassung sein muss, die von Zusammenschlüssen von FilmemacherInnen, Filmbüros und Verbänden vorgenommen werden müsste. 

Babette Heusterberg (Bundesarchiv ? Filmarchiv)

Mitte Mai lud die Hochschule Hannover unter dem Titel Bewegte Spuren zu einem Symposium zu historischen Filmdokumenten in Wissenschaft und Medienpraxis ein. Der Filmproduzent Gunnar Dedio (LOOKS) berichtete über seine Arbeit und den sich häufig ergebenden (auch finanziellen) Schwierigkeiten bei der Verwendung filmischen Archivgutes. Weitere Referenten, Archivare und sich archivarisch mit Filmdokumenten Beschäftigende (Babette Heusterberg, Bundesarchiv – Filmarchiv; Ralf Springer, Medienzentrum Westfalen; Anna Leippe, Haus des Dokumentarfilms Stuttgart; Peter Stettner, Filminstitut der Hochschule Hannover) berichteten über ihre Bemühungen bei der Erfassung, Sicherung, Erschließung und Nutzbarmachung filmischer Dokumente in ihrem Zuständigkeits- bzw. Sammlungsgebiet.

Besondere Aufmerksamkeit erzielte der Vortrag "Bewegtbilder als Zeitdokument: Quellenwert und Manipulierbarkeit historischer Filmaufnahmen" über die Bewegtbilder als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung von Dirk Alt, Historiker und Dokumentarfilmgestalter. Er präsentierte zum Erstaunen der Anwesenden Beispiele über die missbräuchliche Nutzung historischer Quellen durch Ausschlachtung und Entkontextualisierung. Fabian Schmieder von der Hochschule Hannover, stellte unter dem provokanten Titel "Das Urheberrecht als Geißel des historischen Films?" die Frage, ob das Urheberrecht bei der Bewahrung, Auswertung und Nutzung historischer Filmwerke gelegentlich auch ein Hemmnis ist.

Weitere Redner sprachen über die Möglichkeiten historisch-kritischer Filmanalysen im Geschichtsunterricht (Detlef Endeward, Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung), die Wechselbeziehung zwischen Filmen und Werktagebüchern bei Naturfilmer Heinz Sielmann (Michael Sutor, Hochschule Hannover) und die vielfältigen Möglichkeiten der Gestaltung, der Wirkung und der Grenzen bewegter Bilder und deren manipulativer Kraft (Ulrike Brenning, Hochschule Hannover).

Karl-Heinz Steinbruch, der Filmarchivar im Landesfilmarchiv Mecklenburg-Vorpommern im Filmbüro MV, nahm an beiden Symposien teil. Er brachte aus Köln wie auch aus Hannover viele Anregungen mit und konnte neue Kontakte knüpfen und bestehende vertiefen.

Weitere Informationen unter:

www.filmforumnrw.de

www.historische-filmbestände-in-niedersachsen.de

Blätterkatalog zu 11. Filmfest Wismar und Nautilus – Kinderfilmfest MV verfügbar!

Blättern Sie los!

Ab sofort steht der Katalog zum 11. Filmfest Wismar vom 30. Juni bis 2. Juli 2017 zum durchblättern online bereit!

Film, Kunst, Fest, Eröffnung, Termine – alles drin, auf 10 Seiten. Einfach anklicken und losblättern! Ebenfalls liegt die Broschüre in Kürze an vielen Stellen in gedruckter Form aus: in Wismar, Nordwestmecklenburg, Rostock, Schwerin und vielen weiteren Orten – und natürlich im Filmbüro selbst! Kommen Sie gerne vorbei!

Aktuelle Meldung aus filmfest wismar

Katalog zum 11. Filmfest Wismar als Online-Druckversion verfügbar!

Ab sofort steht der Katalog zum 11. Filmfest Wismar vom 30. Juni bis 2. Juli 2017 zum ausdrucken online bereit!

Film, Kunst, Fest, Eröffnung, Termine – alles drin, auf 24 Seiten. Einfach anklicken und los geht's! Ebenfalls liegt der Katalog in Kürze an vielen Stellen in gedruckter Form aus: in Wismar, Nordwestmecklenburg, Rostock, Schwerin und vielen weiteren Orten – und natürlich im Filmbüro selbst! Kommen Sie gerne vorbei!

Aktuelle Meldung aus filmfest wismar

Lokalgeschichte auf 8 mm

Es hat sich wieder einmal bestätigt, welchen Quellenwert historische Filme für die Heimatgeschichtsschreibung haben können:

Schon vor geraumer Zeit übergab Olaf Both, Leiter des Volkskundemuseums Schönberg, einen 8-mm-Film zur Digitalisierung dem Landesfilmarchiv. Der Film zeigt den Staffellauf, den die olympische Flamme im Jahre 1936 von Berlin nach Kiel durch den Kreis Schönberg bis in die damals noch Freie und Hansestadt Lübeck absolvierte, wobei die Aufnahmen des eigentlichen Staffellaufes durch einheimische Sportler angesichts der Aufnahmen aus dem Städtchen Schönberg und Lübeck fast zur Nebensache geraten.

Inzwischen wurden weitere 36 Filme zur Sichtung dem Archiv übergeben. Darunter war ein 16-mm Streifen, der ein heute ausgestorbenes Handwerk vorstellt, nämlich ein Film über die Arbeit in der Kiepenmacherei Paul Böttcher in Lüdersdorf aus der Zeit kurz nach 1935. Wer weiß schon heute noch, wie vor 80 Jahren aus Kiefernblöcken Spankörbe hergestellt wurden? Hier zeigt sich ein Stück Heimatgeschichte!

Die anderen Filme wurden sämtlich im 8-mm-Format vom Schmalfilmzirkel beim Klub der Werktätigen Schönberg oder vom Schmalfilmstudio der Jugend Schönberg gedreht. Sie stammen wohl aus dem Nachlass eines Filmemachers und sind auf heute nicht mehr nachvollziehbaren Wegen in das Volkskundemuseum Schönberg gekommen. Sie wurden in den Jahren 1965-1969 gedreht, sind je 2-30 Minuten lang und thematisieren vor allem lokale Ereignisse: Demonstrationen, Eröffnung und Modenschauen im Oskar-Nolze-Schwimmbad, Ernteeinsätze der Lehrer in Groß Bunsdorf, Sportfeste an Kindertagen, Veranstaltungen im Veteranenclub, Besuch der Ausstellung "Marschall Vorwärts 1806-1813" des Heimatmuseums Schönberg, Vorstellung der Möbelwerke PGH und der MTS Schönberg bis hin zu Bildern von der 750-Jahrfeier der Stadt im Jahre 1969.

Die Filme wurden im Landesfilmarchiv inzwischen inhaltlich erschlossen, neu verpackt und werden in absehbarer Zeit digitalisiert. Sie können dann für die Öffentlichkeitsarbeit des Museums genutzt werden und stellen mit Sicherheit eine Bereicherung für die im Aufbau befindliche neue Ausstellung des Museums dar.

Volkstümliche Tänze in MV

Sicherung und Recherche zu historischem audiovisuellen Material

Eine Kooperation von Landesfilmarchiv MV und Heimatverband MV

Aktuell arbeitet das Landesfilmarchiv im Filmbüro MV in Kooperation mit dem Heimatverband MV an dem Projekt "Sicherung und Recherche zu historischem audiovisuellen Material von volkstümlichen Tänzen in MV". Die ersten Ergebnisse der Recherche- und Archivarbeiten ergaben, dass es nur vereinzelt Filmeaufnahmen zum Thema Volkstänzen in MV gibt, u. a. Privataufnahmen und Berichte von Dorfveranstaltungen.

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Filmbüro MV ab 5. Januar wieder geöffnet

Ab Donnerstag, den 5. Januar 2017 ist das Filmbüro wieder geöffnet, die Medienwerkstatt Wismar im Filmbüro MV öffnet ihre Türen und Kurse wieder am Montag, den 9. Januar 2017, das Landesfilmarchiv ist wieder ab Freitag, den 6. Januar 2017 zu erreichen.

 

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