Ältere Meldungen "Landesfilmarchiv" 2012-01

5. Fachtagung der Filmarchivare in Schwerte

Am 24. Oktober 2012 fand in der Katholischen Akademie Schwerte auf Einladung des Arbeitskreises Filmarchivierung Nordrhein-Westfalen die fünfte öffentliche Fachtagung zum Thema Filmarchivierung statt. Mehr als 50 Interessenten aus etwa zehn Bundesländern, darunter auch der Archivar des Landesfilmarchivs Mecklenburg-Vorpommern, Karl-Heinz Steinbruch, waren der Einladung gefolgt.

Nach den Themen der vergangenen Jahre "Filme in Archiven: Sammeln – Sichern – Sichten" (2007), "Langzeitarchivierung – analog oder digital?" (2008), "Historische Filme:  Präsentieren und Vermitteln" (2009), "Filme bewerten: Eine vernachlässigte Notwendigkeit" (2010) und "Lebendige Vergangenheit: Der landeskundlich-historische Film im Archiv" (2011) ging es diesmal um das Thema "Filme präsentieren im Internet. Möglichkeiten und Grenzen der Online-Präsentation".

Ausgangspunkt der Tagung war die Erkenntnis, daß ein wesentlicher Teil des Informationsaustausches in der Gegenwart über das Internet erfolgt, das gerade für Filmarchive ein gewaltiges Potential bietet, das jedoch bisher nur ungenügend genutzt wird.

Auf der Fachtagung sprachen deshalb mehrere Referenten über ihre Erfahrungen mit der Präsentation von filmischem Archivgut im Internet, über ihre technischen Lösungen, Entwicklungstendenzen, aber auch über zu beachtende rechtliche Einschränkungen.  

Insbesondere der Fachvortrag über die Beachtung der Urheber- und Leistungsschutzrechte an einem Film dürfte manch euphorische Erwartung etwas gedämpft haben.

In der Abschlußdiskussion wurden die unterschiedlichsten Standpunkte der Filmarchivare deutlich: Sie lagen zwischen den Befürwortern eines Ausbaus der Filmpräsentation im Internet und deren totaler Ablehnung. Letztere wurde besonders damit begründet, daß mit einer Netzpräsentation die Recherchearbeit auf die Archivare abgeschoben werde und zu Lasten deren wissenschaftlicher Tätigkeit gehe.

Aus den Referaten konnte der Archivar aus MV einige Anregungen für die eigene Tätigkeit, aber auch für andere Arbeitsbereiche des Filmbüros aufnehmen. Hier ist besonders der Beitrag der übrigens aus Grimmen stammenden Mareen Kappis vom Medienzentrum Münster zu nennen, die sich mit einem archivpädagogischen Vortrag mit verallgemeinerungswürdigen Möglichkeiten der Vermittlung von Medienkompetenz an Schulen beschäftigte.

Die Tagung war wieder eine wichtige und für das hiesige Landesfilmarchiv bereichernde Quelle des Erfahrungsaustausches mit Kollegen anderer Filmarchive und diente auch der eigenen Standortbestimmung.

Landesfilmarchiv bei der Kulturnacht Schwerin 2012 – erster Versuch, großer Erfolg

Zahlreiche Veranstaltungen fanden am 27. Oktober 2012 zur KULTURNACHT in der Landeshauptstadt Schwerin statt, die Besucher waren eingeladen die Vielfalt der Museen zu erkunden, Musikern an außergewöhnlichen Orten zu lauschen, Blicke in geheimnisvolle Winkel zu werfen, Technikgeschichte zu erleben oder mit historischen Filmdokumenten auf Zeitreise zu gehen. Gemeinsam mit dem Stadtarchiv Schwerin und dem Landeskirchlichen Archiv beteiligte sich das Landesfilmarchiv Mecklenburg-Vorpommern erstmals an diesem kulturellen Höhepunkt und zeigte aus seinem Bestand vier historische Filme.

Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch führt in die OFFAK-STORY ein

Das in Wismar beim Filmbüro Mecklenburg-Vorpommern angesiedelte Landesfilmarchiv entführte das gespannte Publikum (zahlreich erschienen trotz kaltnassen Wetters) an den Anfang des letzten Jahrhunderts mit einem von der Kulturellen Filmförderung Mecklenburg-Vorpommerns geförderten Dokumentarfilm über die Schweriner Obotritfilmfabrik – OFFAK: eine interessante Reise in die frühe deutsche Filmgeschichte, mit spannendem Einblick in die modernen Restaurierungsmöglichkeiten des Bundesarchivs und und heiterem Streifen durch die "großen Träume von Hollywood in der Provinz".

Publikum Kulturnacht Schwerin 2012

Eines steht fest: Filmhistorie und historische Filmen interessieren

Das Archiv fuhr im weiteren Verlauf des Abends Streife mit der Wasserschutzpolizei Schwerin, stellte den Beruf des Verkehrspolizisten im damaligen Schwerin vor und ging auf die Spuren eines Arbeitsunfalls mit Folgen.

>>> Programm

Historischer Filmabend am 18. September 2012

Dienstag, 18. September 2012, 19:30 Uhr

In der beliebten Filmreihe des im Filmbüro MV ansässigen Landesfilmarchivs Mecklenburg-Vorpommern zeigen wir auf vielfachen Wunsch den 1959/ 60 in Wismar gedrehten DEFA-Fußballfilm für Jung und Alt DER NEUE FIMMEL, der 1960 in Wismar seine Uraufführung im Kino Weltspiegel erlebte. Im Vorprogramm überraschen wir die Zuschauer mit Berichten von besonders spannenden Fußballspielen in Wismar aus der Reihe WISMAR IM SPIEGEL DER ZEIT. Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch führt durch den Abend.

Ein anderer neuer "Fimmel" – filmisches Archivgut

Das hiesige Landesfilmarchiv kümmert sich um einen Teil des nationalen Kulturerbes, nämlich um das in und über unser Land entstandene filmische Archivgut, wenngleich es sich dabei vor allem um dokumentarisches Material handelt. Auch die vielen von zahlreichen Betriebsfilmstudios oder Filmklubs hergestellten Filme mit Bezug zu unserem Bundesland gehören zu unserem Kulturerbe. Und die Anfragen, die uns erreichen, belegen es immer wieder: Ohne die Filme des Hansefilmstudios Rostock, des Pionierfilmstudios Grevesmühlen, der Hochschule Wismar oder den Reichsbahndirektionen Greifswald und Schwerin u.v.a.m. wäre die filmische Überlieferung über unser Land, wäre das Kulturerbe unseres Landes wesentlich ärmer. Deshalb möchten wir auch die Gelegenheit nutzen, Ihren Blick für noch auf Böden und in Kellern liegende Filmschätze gleich welchen Formates zu schärfen und bitten darum, uns bei der Bewahrung und der Nutzung dieses Kulturerbes zu helfen, diese Filmschätze zu heben und uns zur Erfassung und Archivierung zu übergeben. Das Archiv steht Ihnen dafür unter (03841) 618 220 und landesfilmarchiv[at]filmbuero-mv.de zur Verfügung.

Das Filmprogramm

Vorfilme (Ausschnitte)

WISMAR IM SPIEGEL DER ZEIT/ SPORT IM BILD

Folge 1/ 1961: Motor Wismar gegen SC Aufbau Magdeburg

Folge 3/ 1961: TSG Wismar gegen Motor Rostock

Hauptfilm

DER NEUE FIMMEL

Einige Jungen eines mecklenburgischen Dorfes (Wismar-Wendorf!) entdecken ihre Liebe zum Fußball und vergessen darüber ihre schulischen und sonstigen Pflichten. Mit viel Mühe gelingt es einem Oberligaspieler als ihrem Trainer, die Begeisterung in geordnete Bahnen zu lenken. – DEFA-Kinder- und Sportfilm, in zeittypisch didaktischer Manier inszeniert, sehr lustig. Für Kinder und damalige Kinder (aus Wismar).

Vor 52 Jahren: Premiere im Wismarer WELTSPIEGEL

Buch, Regie: Walter Beck, nach einem Roman von Friedel Hart, Kamera: Günter Haubold, Musik: Wolfgang Lesser, Schnitt: Christel Röhl, Darsteller: Paul R. Henker (Bürgermeister Kallenbach), Paul Lewitt (Lehrer Berger), Manfred Borges (Kuddel Moll), Werner Troegner (Fahrdienstleiter), Gisela Freund (Pionierleiterin Annemarie), Hans-Jürgen Meinshausen (Rudi Kallenbach), Peter Wollenmann (Fritz Paschen) u.a. sowie "Thälmann-Pioniere" aus den Bezirken Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Potsdam, DDR 1959/ 60, Kinderfilm, Sportfilm, 81 min

Einlaß ab 19:00 Uhr. Ein reichhaltiges Getränkeangebot, heiß und kalt sowie belegte Brötchen, warme Wiener und Knabbereien stehen für Sie bereit. (Eintritt 6 €)

Schwarzweiß-Bilder FIMMEL: Filmverleih PROGRESS

Erwin Sellering trifft Wismarer Unternehmer und besichtigt Landesfilmarchiv

Auf Einladung des Wismarer Landtagsabgeordneten Tilo Gundlack besuchte Ministerpräsident Erwin Sellering gestern abend (23.7.2012) auf seiner diesjährigen Sommertour durch Mecklenburg-Vorpommern auch die Hansestadt und machte Station im Filmbüro MV, wo die Kulturelle Filmförderung des Landes, das Landesfilmarchiv sowie die regionale Medienwerkstatt Wismar ihren Sitz haben. Erwin Sellering nutzte die Gelegenheit sich über die Einrichtungen vor Ort zu informieren und sich bei bestem Wetter mit den zahlreich erschienenen Unternehmern aus Wismar und dem Landkreis Nordwestmecklenburg auszutauschen.

Großer Andrang beim Besuch aus Schwerin

Im Gespräch mit Unternehmern aus Wismar und dem Nordwestkreis

Bei einer Führung durch die Magazine des Archivs zeigte Erwin Sellering sich sehr beeindruckt von der thematischen Breite des vorhandenen Materials zum filmischen Gedächtnis des Landes. Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch berichtete von der Suche nach altem Filmmaterial, den Schwierigkeiten der Konservierung und erläuterte dem Ministerpräsidenten und den an der Führung teilnehmenden Wismarer Unternehmern die Filmbüro- Digitalisierungsmethode alten Materials: analoge Projektion in einen selbstgebauten schwarz ausgeschlagenen Projektionskasten und Aufnahme der Projektion durch eine digitale Kamera mit direkter Speicherung im angeschlossenen Rechner.

Ebenso wurde die Sammlung historischer Filmplakate geöffnet und bestaunt. Auf großes Interesse stießen auch die originalen DEFA-Drehbücher zu Polizeiruf 110-Folgen aus dem Depositum Lutz Riemann.

Drehbuchexemplar Lutz Riemanns zu DREI FLASCHEN TOKAJER, 1988 gedreht in Wismar

Abgeschlossen wurde die Führung durch ein vom Filmbüro zusammengestelltes kurzweiliges Filmprogramm aus historischen und aktuellen Produktionen. Dabei kam ganz besonders gut an, die Vorführung der ersten Folge von "Wismar im Spiegel der Zeit" von 1960 mit seiner dramatischen Berichterstattung über die damalige Verhaftung und "Einkerkerung" (1959) des Wismarer Werftarbeiters Kurt Ruhnau durch den Hamburger Verfassungsschutz und mit dem humorvoll-kritischen Bericht über den Fertiggerichte-"Service" (mit dreitägiger Vorbestellungsfrist…) der Wismarer HO.

Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns auf der großen Leinwand: Demonstration 1960 in Wismar zur Freilassung Kurt Ruhnaus

Historischer Filmabend

Dienstag, 18. September 2012, 19:30 Uhr

Es ist wieder soweit, das Landesfilmarchiv Mecklenburg-Vorpommern öffnet sich auf unterhaltsame Weise dem interessierten Publikum: Der nächste historische Filmabend findet am Dienstag, den 18. September 2012.

In dieser Veranstaltungsreihe des Landesfilmarchivs präsentien Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch und Assistent Jarno Kuhn Perlen aus dem Landesfilmarchiv: nie gesehenes, lange nicht gesehenes, gerade noch gerettetes und frisch digitalisertes aus dem filmischen Gedächtnis des Landes.

Als Hauptfilm zeigen wir den 1959 in Wismar gedrehten DER NEUE FIMMEL. Der Vorfilm steht noch nicht fest, wir werden ihn jedoch in Kürze bekanntgeben.

 

Das Filmprogramm:

Vorfilm

N.N.

Hauptfilm

DER NEUE FIMMEL

Einige Jungen eines mecklenburgischen Dorfes (Wismar-Wendorf!) entdecken ihre Liebe zum Fußball und vergessen darüber ihre schulischen und sonstigen Pflichten. Mit viel Mühe gelingt es einem Oberligaspieler als ihrem Trainer, die Begeisterung in geordnete Bahnen zu lenken. – DEFA-Kinder- und Sportfilm, in zeittypisch didaktischer Manier inszeniert, sehr lustig. Für Kinder und damalige Kinder (aus Wismar).

Buch, Regie: Walter Beck, nach einem Roman von Friedel Hart, Kamera: Günter Haubold, Musik: Wolfgang Lesser, Schnitt: Christel Röhl, Darsteller: Paul R. Henker (Bürgermeister Kallenbach), Paul Lewitt (Lehrer Berger), Manfred Borges (Kuddel Moll), Werner Troegner (Fahrdienstleiter), Gisela Freund (Pionierleiterin Annemarie), Hans-Jürgen Meinshausen (Rudi Kallenbach), Peter Wollenmann (Fritz Paschen) u.a. sowie "Thälmann-Pioniere" aus den Bezirken Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Potsdam, DDR-1959/60, Kinderfilm, Sportfilm, 81 min

Einlaß ab 19:00 Uhr. Ein reichhaltiges Getränkeangebot, heiß und kalt sowie belegte Brötchen, warme Wiener und Knabbereien stehen für Sie bereit. (Eintritt 6 €)

DIESEL

Freitag, 6. Juli 2012, 19.30 Uhr im Kino im Filmbüro

Das Landesfilmarchiv MV präsentiert in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung den Film DIESEL. Es handelt sich dabei um ein Portrait über den Erfinder des Dieselmotors, Rudolf Diesel, der trotz aller Widrigkeiten an seinem Lebenstraum festhält.

 

Filmprogramm:

Vorfilm

Arbeitsweise des 4-Takt-Dieselmotors

Der Ausschnitt stammt aus einem auf einer Super 8 mm-Endloskassette vorliegenden Film mit dem Titel "Arbeitsweise des 4-Takt-Dieselmotors". Zur Projektion brauchte man damals einen speziellen Kassettenprojektor (das Landesfilmarchiv besitzt noch einen geeigneten KP 8-Projektor der tschechoslowakischen Firma MEOPTA). Diese Kassetten wurden von der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, Institut für Unterrichtsmittel, von etwa 1975-1990 herausgegeben, basieren aber zum Teil auf älterem Filmmaterial. Alle Filme sind 2-4 Minuten lang, haben weder Vor- noch Abspann, sondern sind wirklich zur endlosen Wiedergabe hergestellt.    

DDR ca. 1976, Lehrfilm/ Trickfilm, sw, ca. 2 min

 

Hauptfilm

DIESEL

1870: Als Sohn deutscher Eltern in Paris aufgewachsen, kommt Rolf Diesel im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland zurück. Der Junge ist technisch überaus begabt, weshalb er nach dem Schulabschluß ein Ingenieurstudium absolviert. Diesel hat eine große Vision: Er will die Dampfmaschine verbessern, will einen Motor schaffen, der ohne offenes Feuer läuft und zugleich eine möglichst hohe Ausnutzung der Heizkraft des Brennstoffs gewährleistet. Sein erster Versuch, den er 1889 bei der Pariser Weltausstellung vorstellt, scheitert kläglich. Obwohl Diesel die Möglichkeit hätte, einen gutbezahlten Posten anzunehmen, hält er an seiner Vision fest.

Verschiedene Fabrikbesitzer lassen sich von Diesels Begeisterung anstecken und unterstützen seine kostspieligen Experimente. Nach drei anstrengenden Jahren gelingt ihm endlich der Durchbruch: Rudolf Diesel erfindet die Urform des heutigen Diesel-Motors. Aber seine Auseinandersetzungen sind damit noch nicht zu Ende. Konkurrenten verklagen ihn wegen angeblichen Plagiats, eine Diesel-Motorenfabrik meldet Konkurs an. Sein Lebenswerk steht vor der Zerstörung.

D 1942, Spielfilm, R:Gerhard Lamprecht, mit Willy Birgel, Hilde Weissner u.a., 87 min, sw, ohne Altersbeschränkung

www.defa-murnau.de

www.murnau-stiftung.de

Eintritt: 6 €

Neues Depositum im Landesfilmarchiv: "Persönliche Drehbuchexemplare Lutz Riemann"

Anläßlich seines Besuchs des Historischen Filmabends am 22. Mai 2012 übergab Schauspieler Lutz Riemann  ̶  bekannt als Oberleutnant Zimmermann aus POLIZEIRUF 110  ̶  dem Landesfilmarchiv Mecklenburg-Vorpommern als Depositum seine Sammlung seiner persönlichen Drehbuchexemplare.

Ankunft des begehrten Materials aus Stralsund

...und erste fachmännische Begutachtung: Lutz Riemann (links) und Karl-Heinz Steinbruch

Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch und die Geschäftsführerin des Filmbüro MV Sabine Matthiesen, bedankten sich sehr herzlich bei Herrn Riemann für diesen filmischen Schatz und das Vertrauen, das er damit gegenüber dem Archiv ausdrückte.

Alle Drehbücher wurden jetzt in das Archivverzeichnis aufgenommen, in Schutzhüllen verpackt, mit Signaturen versehen und in der Bibliothek eingelagert.

Es handelt sich bei diesem Zugewinn für das Archiv um 41 Drehbücher zu 38 Filmen, die Mehrzahl davon (28) von POLIZEIRUF-Folgen. Die anderen Drehbücher stammen zum Teil von solch umfangreichen Produktionen wie MARTIN LUTHER, in der Lutz Riemann den Nicolaus von Amsdorf spielte, oder der Kleinserie ARCHIV DES TODES, in der er den Wehrmachtsgefreiten Ohlig darstellte. Unter den Werken befinden sich einige wenige, die nicht filmisch umgesetzt wurden (ZIRKUS IN DER STADT) oder deren Umsetzung nie gesendet wurde (DAS ZWEITE ARBEITSVERHÄLTNIS).

Darunter befinden sich auch Drehbücher zu Filmen, die zum Teil in Wismar gedreht wurden, wie die im Filmbüro bereits präsentierten Streifen EIFERSUCHT (6. Tag der Archive, 3.3.2012) und DREI FLASCHEN TOKAJER (Historischer Filmabend, 22.5.2012), die zur Zeit der Erstausstrahlung große Diskussionen in der Bevölkerung auslösten, wozu auch der Film DER MANN IM BAUM gehören dürfte, in dem schockierende Sexualverbrechen thematisiert wurden.

Drehbuch zu POLIZEIRUF 110 – DREI FLASCHEN TOKAJER (1988)

Die Drehbücher zeigen natürlich Gebrauchsspuren – mit ihnen wurde ja gearbeitet, unter anderem direkt am Set. So befinden sich darin persönliche Erläuterungen, Vermerke oder Streichungen von Schauspieler Lutz Riemann. Auch hat die Lesbarkeit bedingt durch die Qualität des Schreib- und Beschreibstoffes zum Teil bereits gelitten.

Fundstück: Ausschnitt aus dem Einsatzplan Lutz Riemanns zu EIFERSUCHT im Herbst 1987, u.a. für Drehs in Wismar, Timmendorf, Rethwisch und Ahrenshoop

mediaglobe – the digital archive: Besuch einer Fachtagung in Berlin am 10. Mai 2012

"Der Umfang audiovisueller Inhalte in Medienarchiven explodiert, das »kulturelle Gedächtnis« speichert immer gewaltigere Mengen von Informationen und Daten. Nur ein verschwindend geringer Teil des Materials ist derzeit über digitale Kanäle recherchierbar und verfügbar. Das Projekt "mediaglobe – the digital archive" begleitet Medienarchive in die digitale Zukunft. Ziel ist es, den wachsenden Bestand der audiovisuellen Dokumente zur deutschen Zeitgeschichte digital auffindbar und nutzbar zu machen." (So die Selbstdarstellung des Projekts "mediaglobe – the digital archive" im Netz.)

Am 10. Mai fand im Berliner Theseus-Innovationszentrum eine Veranstaltung statt, bei der die Mitarbeiter dieses Projektes die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit vorstellten.

Mehr als 120 Interessenten aus den unterschiedlichsten Branchen folgten der Einladung, mit knapp 25 leider zu wenige Vertreter von Medienarchiven. Mecklenburg-Vorpommern war vertreten durch Archivar Karl-Heinz Steinbruch, Leiter des beim Filmbüro MV angesiedelten Landesfilmarchivs Mecklenburg-Vorpommern.

Karl-Heinz Steinbruch mit Bettina Berndt vom Bundesarchiv

Worum ging es bei dem Projekt?

Gerade weil die Schere zwischen der Materialfülle und den zu ihrer Bearbeitung notwendigen Ressourcen immer größer wird, ist es notwendig, nach neuen Möglichkeiten zu suchen, die Inhalte der überlieferten audiovisuellen Archivalien zu erschließen und einer breiten Masse von Interessenten zur Verfügung zu stellen.

Die am Forschungsprojekt Beteiligten haben deshalb in den vergangenen Jahren nach Wegen gesucht, audiovisuelle Dateien so zu zerlegen, daß Bilder, abgebildete Texte und gesprochene Wörter maschinell erkannt, gespeichert und auf Abfrage wieder abgerufen werden können.

Die Referenten haben bei der Veranstaltung die Unterschiede zwischen dem klassischen Archivgut mit Papier als Datenträger und den von ihnen zu bearbeitenden digitalen Informationsträgern herausgestellt, die bei ihrer Medienanalyse angewandten Methoden erläutert, auftretende Probleme benannt und technische Lösungen aufgezeigt.

Für Erfahrungsaustausche und Diskussionen war ein breiter zeitlicher Rahmen vorgesehen, der eifrig ausgenutzt wurde. Dabei konnten die Teilnehmer der Veranstaltung am Rechner selbst nach audiovisuellem Archivgut recherchieren und die gefundenen Ergebnisse mit klassisch eingegebenen Verzeichnungsangeben vergleichen.

Beeindruckend war, daß nicht nur die gefundenen Erschließungsangaben, sondern auch die dazu gehörenden Filmstellen am Rechner sofort abrufbar und überprüfbar waren. Dabei zeigte sich, daß die Lösungen noch in den sprichwörtlichen Kinderschuhen stecken, aber trotz noch vieler Probleme beim sicheren Erkennen von Bildern, Texten und Tönen einen Weg darstellen, wie dem Massenproblem künftig begegnet werden könnte.

 Volles Haus beim Historischen Filmabend!

Es war wieder soweit, das Landesfilmarchiv Mecklenburg-Vorpommern öffnete sich auf unterhaltsame Weise dem interessierten Publikum: Am Dienstag den 22. Mai 2012 fand ab 19:30 Uhr ein weiterer historischer Filmabend statt, im Kino im Filmbüro in Wismar.

Die Fans und Neugierigen kamen zahlreich und gewannen bei Filmen und Filmgesprächen weiteren Einblick in das Filmemachen und die filmischen Schätze des Landes. In dieser Veranstaltungsreihe des Landesfilmarchivs präsentieren Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch und Assistent Jarno Kuhn Perlen aus dem Landesfilmarchiv: nie gesehenes, lange nicht gesehenes, gerade noch gerettetes und frisch digitalisiertes aus dem filmischen Gedächtnis des Landes.

Volles Haus

Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch (rechts) und Filmbüro-Geschäftsführerin Sabine Matthiesen führten unterhaltsam durch den Abend - nicht wenig unterstützt durch Lutz Riemann, der von 1983 bis 1992 den Oberleutnant Zimmermann in der POLIZEIRUF 110-Serie darstellte.

Das Filmprogramm des Abends:

Vorfilm

WS 28 auf Streifenfahrt (1970)

Die Filmemacher begleiten ein Streifenboot der Wasserschutzpolizei Schwerin, es werden typisch falsche Verhaltensweisen im und am Wasser vorgestellt (Verletzung der Aufsichtspflicht über am Wasser spielende Kinder, Alkohol am Ruder, Angeln auf einer Anlegestelle, Bootssteg als Ort für eine Feier, Baden im Fahrwasser der Schifffahrt) und welche Aufgaben der Wasserschutzpolizei in solchen Situationen zukommt. Der Film wurde 1970 vom Betriebsfilmstudio 67 der Eisenbahn Schwerin produziert und ist 14 Minuten lang.

Hauptfilm

DREI FLASCHEN TOKAJER (1989)

Aus einem übermütigen Spiel wird tödlicher Ernst. Jörg (Jörg Schüttauf) behauptet, schon reichlich betrunken, seinen Freunden gegenüber, er könne dem alten Zierau drei Flaschen Tokajer aus dem Wohnzimmer klauen. Sie schließen eine Wette ab, Jörg steigt bei Zierau ein und köpft gleich die erste Flasche Tokajer.

Jörg Paulsen (Jörg Schüttauf)

Was danach geschieht, weiß er nicht mehr. Seine Erinnerung setzt erst wieder ein, als Zierau tot neben ihm im Wohnzimmer liegt. Er ist ermordet worden. Jörg ist sich sicher, daß er den Alten nicht umgebracht hat. Aber natürlich wird ihm die Polizei nicht glauben und so bittet er die anderen Jungs um ein Alibi.

Oberleutnant Hübner (Jürgen Frohriep) und Karo (Sven Martinek)

Am Tatort jedoch finden sich Indizien, die zweifelsfrei beweisen, dass Jörg in der fraglichen Nacht bei Zierau war, die Polizei hält Jörg für den Mörder. Nicht einmal seine eigenen Freunde glauben ihm. Die Polizei und der verdächtige Jörg Paulsen versuchen Stück für Stück diesen ungewöhnlichen Mordfall zu enträtseln...

Jörg Paulsen (Jörg Schüttauf) und Wirtin Lüders (Ursula Werner)

Diese Folge hat die Besonderheit, daß sie fast ausschließlich an einem Ort, nämlich in Wismar gedreht wurde. Sie zeigt viele bekannte Ecken der Stadt kurz vor der Wende, so u.a. den Alten Hafen, die Frische Grube und den Marktplatz. In den Hauptrollen sind neben Jürgen Frohriep und Lutz Riemann auch Jörg Schüttauf, Bernd-Michael Lade und Sven Martinek zu sehen.

DDR 1989, Regie: Udo Witte, mit Jürgen Frohriep (Oberleutnant Hübner), Lutz Riemann (Oberleutnant Zimmermann), Jörg Schüttauf (Jörg Paulsen), Doris Abeßer (Frau Blumenthal),  Bernd Michael Lade (Klette), Ursula Werner (Frau Lüders), Sven Martinek (Karo), Antje Straßburger u.a.

DREI FLASCHEN TOKAJER ist der 131. von 153 vom Fernsehen der DDR bzw. dem Deutschen Fernsehfunk produzierten Folgen aus der Reihe "Polizeiruf 110". Die Außenaufnahmen entstanden fast ausschließlich in Wismar, besonders auf dem Weihnachtsmarkt des Jahres 1988, am Hafen und über den Dächern der Altstadt wurde eine abenteuerliche Verfolgungsjagd gedreht.

Die Filmsongs (nicht die Titelmusik) schrieb und textete der bekannte Komponist Arnold Fritzsch. Die Songs "Paranoia" und "Don't need" wurden von der Punkband "Without Warning" gespielt. "Don't need" wurde von Bernd Michael Lade gesungen, der in DREI FLASCHEN TOKAJER als Peter "Klette" Hinrich zur jugendlichen Gang gehört. Der Titel schaffte es sogar in die Charts von DT 64 und erschien auf mehreren LP und CD. Ab 1992 wurde Bernd Michael Lade als Tatort-Kommissar an der Seite von Peter Sodann bundesweit bekannt. Auch Jörg Schüttauf, der im Film den zur Clique gehörenden Jörg Paulsen spielt, war ab 2001 als Tatort-Kommissar Fritz Dellwo zu sehen.

Wismar aus dem filmischen Gedächtnis:

Hegede 1988

Krämerstraße 1988

Weihnachtsmarkt 1988

Blick von St. Nikolai auf die Frische Grube 1988

Das Alte Zollhaus und das Wassertor am Alten Hafen 1988

Ziegenmarkt 1988
 

Landesfilmarchiv hilft bei Aufnahmen zu ZEITREISE-Folge für den NDR

Das Landesfilmarchiv im Filmbüro MV half am Dienstag, den 6. März bei den Aufnahmen zu einer neuen Folge aus der Reihe "Zeitreise" die von der Greifswalder Produktionsfirma Hoferichter & Jacobs derzeit im Auftrag des NDR hergestellt wird.

Der Film beschäftigt sich mit der Rolle der bekennenden Kirche während des Dritten Reichs in Mecklenburg. Das Filmbüro MV, das im Auftrag des Landes auf seinem Gelände in Wismar das Landesfilmarchiv organisiert, stellte den Aufnahmen, die u. a. im Landeskirchlichen Archiv im Dom Schwerin vorgenommen wurden, einen 16 mm-Projektor bereit.

Aus Wismar zum Dreh nach Schwerin: Projektor auf historischen Archivwagen

Ebenso stellte sich Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch als Darsteller zur Verfügung. Er wird im Film zusammen mit Kirchenarchivrat Dr. Johann Peter Wurm, Leiter des Landeskirchlichen Archivs, beim Sichten des Films KIRCHE UND HEIMAT aus dem Jahr 1933 zu sehen sein.

Kirchenarchivar Dr. Johann Peter Wurm beim Dreh

In dem Film, der in letztem Jahr in Wismar digitalisiert wurde und beim 5. Filmfest Wismar der Öffentlichkeit das erste Mal präsentiert wurde, werden die Feierlichkeiten zur Vereinigung der Freistaaten Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz und der beiden Landeskirchen in Rostock gezeigt.

Aus KIRCHE UND HEIMAT: Pastoren unter Hakenkreuzen (in Rostock)

In einem Interview berichtet der Landesfilmarchivar wie der Film ins Wismarer Archiv gekommen ist und welchen Eindruck die bis dahin unbekannten Aufnahmen über die verhängnisvolle Zusammenarbeit zwischen den Kirchenführern Mecklenburgs mit den braunen Machthabern auf ihn gemacht haben. Wann diese ZEITREISE-Folge ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.

Das Landesfilmarchiv, 1996 gegründet und vielen Filmemachern im Land und Fernsehredakteuren des NDR als unschätzbares Fundgrube für historisches Filmmaterial zu Mecklenburg-Vorpommern bekannt, befindet sich in den Häusern 4 (Entgegennahmen, Sichtung, Erfassung, Digitalisierung, Lagerung, Bibliothek, Büro) und Haus 3 (wohlklimatiertes Magazin im Keller) auf dem intensiv genutzten Gelände des Filmbüros. Dort herrschen optimale Lagermöglichkeiten für die empfindlichen alten und unterschiedlichen Trägermaterialien, es steht geeignete und stets gewartete Technik für die alten Formate zur Verfügung sowie technischer Sachverstand bei der Behandlung dieser filmischen Zeugnisse der Landeshistorie; zudem können die guten Vorführmöglichkeiten im Kino im Filmbüro (Haus 3) unkompliziert für interne Sichtungen, aber auch für öffentliche Vorführungen genutzt werden.

Seit Gründung des Archivs nehmen die Bestände stetig zu. Mit den Filmarchiven anderer Bundesländer und dem Bundesfilmarchiv findet dazu reger Austausch statt.

Seit einem halben Jahr leistet dem Archivar ein Assistent wertvolle Hilfe in seiner Funktion als Schnittstelle zur Medienwerkstatt (Haus 4). Erste konkrete Ausprägung dieser neuen Möglichkeiten für das bisherige Einmann-Archiv ist die  begonnene großangelegte Digitalisierung der Bestände, die zügig voranschreitet. Eine weitere Aufgabe der Assistenzstelle ist u. a. die Durchführung von Veranstaltungen wie dem 2. Tag der offenen Tür (3.3.2012), Filmabenden mit historischen Filmen und dem Programmteil "Perlen aus dem Landesfilmarchiv" innerhalb des jährlich stattfindenden Filmfest Wismar. Die Assistenzstelle wird zu 100 Prozent durch das Bundesverwaltungsamt innerhalb des Bundesprogrammes "Bürgerarbeit" finanziert und ist auf die Dauer von drei Jahren festgelegt. Der für die Öffentlichkeit wertvolle und gemeinnützige Charakter der zu erledigenden Tätigkeiten konnte bei der Antragstellung sowohl die Arbeitsagentur als auch die Bundesverwaltung in Köln überzeugen.

Gerne können irgendwie vorgefundene historische Filme im Archiv zur Begutachtung abgegeben werden, eine kostenlose Digitalisierung des Materials und Abgabe an den Überbringer wird gewährleistet. Das Landesfilmarchiv ist werktäglich von 9 bis 17 Uhr erreichbar unter (03841) 618 220 und landesfilmarchiv[at]filmbuero-mv.de. Filmarchivar Karl-Heinz Steinbruch ist am Montag und Freitag vor Ort.

Kooperationsvereinbarung zwischen Landesfilmarchiv MV und dem Stadtarchiv Wismar

Am Samstag, den 3. März 2012 wurde beim Tag der offenen Tür im Landesfilmarchiv ein Kooperationsvertrag zwischen dem Landesfilmarchiv Mecklenburg-Vorpommern und dem Stadtarchiv Wismar unterzeichnet.

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landesfilmarciv Wismar und dem Stadtarchiv Wismar

Zum Abschluss der Kooperationsvereinbarung übergab der Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch Senator Michael Berkhahn ein soeben fertiggestelltes Digitalisat zweier Filme. Bei diesen handelt es sich um die Filme:

- Seestadt Wismar nach dem Angriff britischer Flieger in der Nacht vom    23. zum 24. September 1942

- Seestadt Wismar nach dem Angriff feindlicher Flieger am 25. August 1944

6. Tag der Archive – Tag der offenen Tür im Landesfilmarchiv

Am Samstag, den 3. März 2012 wird der 6. Tag der Archive bundesweit unter dem Motto Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen gefeiert, auch die Archive in Mecklenburg-Vorpommern präsentieren sich der Öffentlichkeit. Wollten Sie schon immer mal ein Filmarchiv von innen sehen? Im Landesfilmarchiv im Filmbüro in Wismar wird im Auftrag des Landes das filmische Gedächtnis des Landes bewahrt! Wir öffnen zum Tag der Archive unsere Türen und Kammern und laden Sie ein, die verwahrten filmischen Schätze zu erkunden und Geschichte hautnah zu erleben. Wir zeigen Ihnen den historischen Schneidetisch, die moderne Filmtechnik, uralte und alte Filmrollen, Teile der Sammlungen der Filmplakate und sonstigen Werbematerialien, das Findbuch und präsentieren ein historisches Filmprogramm auf der großen Kinoleinwand.

Führung durch die "Schatzkammer" des Filmarchivs

Die Führungen finden um 12:00 Uhr und 15:00 Uhr statt, sie sind kostenlos und dauern jeweils ca. 45 Minuten. Karl-Heinz Steinbruch, der verantwortliche Landesfilmarchivar, führt Sie durch die Räume und steht Ihnen für Fragen auch gern zur Verfügung. Wer mag, kann übrigens bei der Sichtung und Verzeichnung historischen Filmmaterials am Schneidetisch dabei sein. Erobern Sie das Archiv und seien Sie Detektiv der Geschichte!

Darüber hinaus haben wir für Sie auch eine Ausstellung zur Geschichte des Films im Allgemeinen vorbereitet. Eine Zusammenstellung aus Filmplakaten, Filmträgern in unterschiedlichen Formaten und vielem anderen mehr zur analogen Filmaufnahme, Filmbearbeitung und Filmprojektion. Gemäß dem diesjährigen bundesweiten Motto präsentieren wir auch zerstörtes Archivgut, entweder durch falsche Lagerung, chemische Zersetzung und mechanische Beanspruchung beschädigte Filme und andere Materialien.

Eine Rarität ist ein 6-minütiger Film von 1942 aus dem Stadtarchiv Wismar, dieser Film ist unmittelbar nach einem Bombenangriff auf Wismar gedreht worden und zeigt die Kriegszerstörungen und auch die Aufräumungsarbeiten. Tauchen Sie ein in Zeiten digitaler Aufnahme und digitalen Schnitts in die Anfänge des Mediums und seine noch gar nicht so alten Trägerformate und Techniken.

Um 17:00 Uhr laden wir zum historischen Filmvergnügen ein und zeigen einen Polizeiruf 110, der wurde 1988 unter dem Titel "Eifersucht" in Wismar und auf der Insel Poel gedreht.

Filmszene am Alten Hafen in Wismar (1988)

Historisches Filmmaterial gesucht: Besitzen Sie vielleicht noch alte Filme, von denen Sie glauben, daß diese von allgemeinem Interesse sind? Wenn ja, dann bieten wir Ihnen die Möglichkeit der Kopierung und/oder Hinterlegung im Landesfilmarchiv sehr gern an. Ihre 16- und 35mm-Filme können Sie sich, je nach Andrang, sofort am Schneidetisch ansehen.

Der Tag der Archive wird seit 2001 regelmäßig durchgeführt, um die Archive in der Bundesrepublik Deutschland der Öffentlichkeit zu präsentieren. Veranstalter ist der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare – der zum sechsten Mal alle Archive Deutschlands aufgerufen hat, sich an diesem Tag zu beteiligen.

Durch den Einsturz des Kölner Stadtarchivs und den erschütternden Bildern der Zerstörungen des kostbaren Kulturgutes konnte eine verbesserte gesellschaftliche Akzeptanz der Archive erreicht werden und viele Menschen sind daran interessiert, ein Archiv einmal von innen zu sehen.

Viel Arbeit für Archivare: Beschädigtes Archivmaterial

Zu retten?

Bei der Rettung

Gerettet

Und noch mehr Arbeit...

Wir würden uns über Ihren Besuch sehr freuen. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gern im Filmbüro MV zur Verfügung, Telefon (03841) 618 100.

www.tagderarchive.de

Ausführliche Informationen zum 6. Tag der Archive ansehen

 

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