Geförderte Projekte

DIE TOTEN VÖGEL SIND OBEN

Regie: Sönje Storm

Dokumentarfilm, D 2022, 83 min

Produktionsförderung

Förderempfehlung: 2. Sitzung 2017/ 6.500 €

Auszeichnungen: Goldene Taube, DOK Leipzig 2022

Synopsis

Auf einem norddeutschen Dachboden: Kisten voller aufgespießter Schmetterlinge, sorgsam von Hand kolorierte Fotografien der örtlichen Flora und Fauna, Hundertschaften ausgestopfter und eingestaubter Vögel – Jürgen Friedrich Mahrt (1882–1940) hat ganze Arbeit geleistet. Seine Sammlungen künden von einer nicht mehr existenten Gegenwart. Und doch verbergen sich in ihnen bereits alle Vorzeichen einer ökologischen Krise. Seine Urenkelin Sönje Storm hat in ihrem Dokumentarfilm den Nachlass geöffnet.

 

DIE TOTEN VÖGEL SIND OBEN – Nominierung für den Preis der deutschen Filmkritik 2022

Drehbuch durch die Kulturelle Filmförderung MV gefördert

Noch im letzten Herbst hat der geförderte Dokumentarfilm DIE TOTEN VÖGEL SIND OBEN von Sönje Storm die Goldene Taube bei DOK Leipzig gewonnen.

Im zurückliegenden Jahr waren im Kino über 600 Filmstarts zu verzeichnen, darunter weit über 100 deutsche Produktionen. 27 Spiel- und Dokumentarfilme sowie je drei Kinder-, Experimental- und Kurzfilme, die im Kalenderjahr 2022 in die deutschen Kinos kamen oder Festivalpremiere feierten, haben es nun in die engere Wahl der Nominierten für den Preis der deutschen Filmkritik geschafft. Nach zwei Jahren ohne Präsenzveranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie werden die Preise 2023 wieder in Anwesenheit vieler Nominierter während der Berlinale verliehen. Die Verleihung findet am Sonntag, den 19. Februar 2023 erstmals in der Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz statt.

Inhalt: Auf einem norddeutschen Dachboden: Kisten voller aufgespießter Schmetterlinge, sorgsam von Hand kolorierte Fotografien der örtlichen Flora und Fauna, Hundertschaften ausgestopfter und eingestaubter Vögel – Jürgen Friedrich Mahrt (1882–1940) hat ganze Arbeit geleistet.

Auf dem Dachboden © Sönje Storm

Seine Sammlungen künden von einer nicht mehr existenten Gegenwart. Und doch verbergen sich in ihnen bereits alle Vorzeichen einer ökologischen Krise. Seine Urenkelin Sönje Storm hat in ihrem Dokumentarfilm den Nachlass geöffnet.

Ein Teil der Sammlung © Sönje Storm

Weitere Nominierungen BESTER DOKUMENTARFILM: Europa Passage (Regie: Andrei Schwartz), Liebe Angst (Regie: Sandra Prechtel), Aşk, Mark Ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod (Regie: Cem Kaya), Vlog #8998 | Korean Karottenkuchen & Our Makeup Routine (Regie: Ji Su Kang-Gatto)

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Von MV geförderter Film gewinnt die Goldene Taube bei DOK Leipzig

DIE TOTEN VÖGEL SIND OBEN von Sönje Storm erhält den Hauptpreis im Deutschen Wettbewerb 2022

Auf einem norddeutschen Dachboden: Kisten voller aufgespießter Schmetterlinge, sorgsam von Hand kolorierte Fotografien der örtlichen Flora und Fauna, Hundertschaften ausgestopfter und eingestaubter Vögel – Jürgen Friedrich Mahrt (1882–1940) hat ganze Arbeit geleistet. Seine Sammlungen künden von einer nicht mehr existenten Gegenwart. Und doch verbergen sich in ihnen bereits alle Vorzeichen einer ökologischen Krise. Seine Urenkelin Sönje Storm hat in ihrem Dokumentarfilm den Nachlass geöffnet.

Auf dem Dachboden © Sönje Storm

Dafür wurde Sönje Storm im Deutschen Wettbewerb mit der Goldenen Taube (dotiert mit 3.000 Euro) ausgezeichnet. "Der Landwirt und Naturkundler dokumentierte mit Hilfe von Fotografie und Taxidermie die lokale Flora und Fauna und beobachtete dadurch schon im frühen 20. Jahrhundert das Artensterben sowie Vorboten der heutigen Klimakrise. Bildkomposition, Sounddesign und Schnitt verschmelzen zu einem in sich stimmigen Kunstwerk, in dem sich der dramatische Wandel der Natur ebenso spiegelt wie der fatale Einfluss des Menschen auf seine Umwelt", so die Juror*innen Andreas Kötzing, Sabine Rollberg und Marie Wilke.

Ein Teil der Sammlung © Sönje Storm

Aus dem Katalog zu DOK Leipzig: Tot oder lebendig? Den Aufnahmen von Jürgen Friedrich Mahrt wohnt ein unheimliches Moment inne: Nicht immer kann man sicher sein, ob das im Kader eingefangene Tier Ergebnis stundenlanger Warterei oder doch nur ein lebensecht inszeniertes Präparat ist. Da fehlen die Wellenbewegungen um die Ente im Teich, da blickt der Greifvogel verdächtig ruhig direkt in die Linse. Mahrt war ein Grenzgänger. Die bäuerlichen Pflichten opferte er dem Drang, Dokumentarist heute kaum noch vorzufindender Naturräume zu werden. Uralte Wälder, verwunschene Moore, Makroansichten dicker bunter Raupen – nahezu magische Bilder, die, ob der unwiederbringlich verlorenen Vielfalt, zugleich traurig stimmen. Urenkelin Sönje Storm lässt den Nachlass des ruhigen Exzentrikers von Fachkundigen analysieren, zeigt Torfstecher, ausgestorbene Spezies und ein sich veränderndes Land. Eine überaus anregende Exkursion, kongenial begleitet von verschrobenen Electronica-Klängen von Dominik Eulberg und Bertram Denzel. (Carolin Weidner)

Weitere Informationen auch unter dok-leipzig.de/presse