Aktuelle Meldungen "Landesfilmarchiv" 2014-01

"Zugang gestalten" – Ein Tagungsbericht

Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe – unter diesem Motto trafen sich am 13. November 2014 Vertreter verschiedenster kultureller Einrichtungen in Berlin, um über die Möglichkeiten des Zugangs zu audiovisuellem Archivgut im begonnenen digitalen Zeitalter zu beraten. Filmarchivar Karl-Heinz Steinbruch vom Landesfilmarchiv MV und Sachbearbeiter Kulturelle Filmförderung MV Christian Seemann waren dabei.

Von den acht Referenten, die über ihre Erfahrungen zum Thema in Norwegen, den Niederlanden, Großbritannien und den USA berichteten, kamen sechs nicht aus Deutschland, daraus wurde gleich ersichtlich, daß Deutschland auf diesem Gebiet nicht zu den Vorreitern gehört.

Der volle Tagungssaal

Als Beispiel sei hier nur der Beitrag von Roger Josevold aus Norwegen genannt, der über ein Projekt zur Digitalisierung von seit 1651 erschienenen Büchern, Zeitschriften, Bildern und Filmen berichtete, das Volltextrecherchen und einen bibliographischen und thematischen Zugang in mehreren Sprachen ermöglicht

Beeindruckend war auch der Beitrag von Margret Plank, Leiterin des Kompetenzzentrums für nichttextuelle Materialien an der Technischen Informationsbibliothek Hannover, über die Recherche und Nutzbarmachung des wachsenden Bestandes an wissenschaftlichen Filmen, zu deren Voraussetzungen auch die automatisierte Erschließung durch Bild-, Text- und Tonerkennung gehört.

Eine bildliche Dokumentation der Tagungsinhalte

Abschließend holte Claudia Dillmann, Leiterin des Deutschen Filminstituts, die Zuhörer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie berichtete über verschiedene Filmportale, deren Finanzierung aber inzwischen mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit der Eigenerwirtschaftung der Mittel für die Digitalisierung eingestellt wurden. Das bedeutet in der Konsequenz, die Digitalisierung nicht nach dem Wert des Archivguts, sondern nach dessen Verwertbarkeit vorzunehmen. Die meisten Staaten in Europa haben diesen Weg der Kommerzialisierung beschritten, während sich Deutschland noch weigert, die Kultur zur Ware werden zu lassen und den Marktgesetzen zu unterwerfen.

Zum Glück, können da die Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern, der Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch und sein Kollege Christian Seemann vom Filmbüro MV in Wismar, nur sagen.

Filmerbe in Gefahr – Keine Alternative zur Digitalisierung

Welche Lösungen gibt es für die Probleme der Bewahrung unseres Filmerbes und welche Verantwortung haben die Filmschaffenden und -bewahrenden dabei zu übernehmen?

Diese und andere Fragen wurden am UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes (27.10.2014) in Hamburg auf einer Veranstaltung der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein diskutiert. Mecklenburg-Vorpommern war durch Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch und Christian Seemann von der Kulturellen Filmförderung MV vertreten, beide vom Filmbüro MV.

Karl Griep, Leiter der Abteilung Filmarchiv des Bundesarchivs, referierte zum Thema. Er hob die Bedeutung des Films als Teil unseres kulturellen Erbes hervor und betonte die Verpflichtung der Filmarchivare zu dessen Erhalt.

Referent Karl Griep, Leiter der Abteilung Filmarchiv des Bundesarchivs

Dabei kam er in seinen Betrachtungen über die gegenwärtige Situation in den Filmarchiven zu dem Ergebnis, daß es zur Digitalisierung des gefährdeten analogen Materials keine Alternative gibt. In seinen weiteren Ausführungen ging er auf Details der Digitalisierung ein, zu der angesichts der Vielfalt der vorhandenen technischen Standards zunächst Normen für ein Archivierungsformat entwickelt werden müssen.

In der lebhaft geführten Diskussion, die sich vorrangig mit der Finanzierung der Digitalisierung beschäftigte, sprach Karl Griep auch über die Archivwürdigkeit von Filmen und betonte, daß das Filmarchiv des Bundes nicht die ganze Überlieferung aufbewahren könne und wolle, sondern daß für viele regional bedeutende Filmdokumente die in den Territorien bestehenden Filmarchive zuständig seien.

Nicht nur durch diese Äußerungen wurden Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch und Christian Seemann aus dem Filmbüro MV, in ihrer bisherigen Arbeit im Landesfilmarchiv in Wismar bestätigt.

Wismar im Spiegel der Zeit

Archive in Gefahr – Das Film-Erbe in der Zukunft – Viel mehr ist zu tun!

UNESCO Welttag des audiovisuellen Erbes am 27. Oktober 2014

Der "Tag des audiovisuellen Erbes" erinnert an die „Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder“, die die UNESCO am 27. Oktober 1980 verabschiedet hat. Der Welttag soll auf die Notwendigkeit hinweisen, das audiovisuelle Kulturerbe zu schützen und es stärker in das öffentliche Bewußtsein bringen.

Der Welttag wird von Filmarchiven, Filmmuseen und Stiftungen aufgegriffen und mit vielfältigen Veranstaltungen begangen. Viele kommunale Kinos, wichtige Partner der Filmarchive, machen mit Sonderveranstaltungen auf den Welttag zum Erhalt des audiovisuellen Erbes aufmerksam. Auch das in der Weltkulturerbestadt Wismar ansässige Landesfilmarchiv Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren bei (Vor)Führungen, Ausstellungen und Vorträgen auf die Bedeutung der Filme für Mecklenburg-Vorpommern hingewiesen und stets verdeutlicht, daß das kulturelle Erbe des Landes ohne seine Filme wesentlich ärmer wäre.

Der bedeutungsvollen Bewahrung des Filmschatzes liegt die Erkenntnis zugrunde, daß das Erbe an audiovisuellen Quellen in seiner Substanz gefährdet ist – nicht etwa nur durch Feuer, Wasser und Krieg, um das Thema des Tages der Archive 2012 aufzugreifen –, sondern vor allem durch die fehlende Archivierungspflicht von bewegten Bildern, wodurch vieles verlorengeht, noch bevor die Archive von dessen Existenz erfahren. Aber auch wenn die Filme im Archiv liegen, sind sie in ihrer Erhaltung durch den Zerfall des Trägermaterials gefährdet, seien es klassische Filme oder Bänder, seien die Aufnahmen analog oder digital.

Denn gegenwärtig bereiten nicht die bis zu 100 Jahre alten Analog-Kopien den Archivaren die größten Probleme. Jüngere nur auf Band überlieferte und neue, digital produzierte Filme sind aufgrund sich schnell wandelnder technischer Standards weit stärker gefährdet.

Welche Lösungen gibt es für diese Probleme und welche Verantwortung haben die Filmschaffenden und -bewahrenden dabei zu übernehmen? Kann die Digitalisierung die Rettung bringen?

Diese und andere Fragen werden am Montag, den 27. Oktober 2014 um 17 Uhr im Veranstaltungsraum der Zentralbibliothek in Hamburg (Hühnerposten 1) auf einer Veranstaltung der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein diskutiert. (Eintritt frei)

Karl Griep, Leiter der Abteilung Filmarchiv des Bundesarchivs, wird zum Thema referieren. Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch aus dem Filmbüro MV und dem Landesfilmarchiv MV wird an der Tagung teilnehmen.

www.unesco.de/welttag_audiovisuelles_erbe.html

Landesfilmarchiv MV kooperiert mit Forschungsprojekt der Universität von Montreal

Das Landesfilmarchiv MV wird mit der Projekt- gruppe "Médias et Mémoire" an der Universität von Montreal im fachübergreifenden Forschungs- und Zeitzeugenprojekt OPEN MEMORY BOX zusam- menarbeiten.  Die Forschergruppe beschäftigt sich  mit Erinnerungseffekten verschiedener Medienformen. Anhand von digitalisierten Schmalfilmen soll die "widersprüchliche Vielfältigkeit" des DDR-Lebens vermittelt werden und die Bilder und Erinnerungen in einem offenen, interaktiven Archiv präsentiert werden. Parallel zu den historischen Filmbildern werden Gespräche über persönliche und zeitgeschichtliche Erinnerungen mit Schmalfilmemachern aufgezeichnet.

Altstoffsammlung (1955)

Im Bestand des Landesfilmarchivs befinden sich zahlreiche derartige Zeitzeugnisse. Dabei handelt es sich nicht nur um Filme aus dem Urlaub oder der Freizeit, sondern auch aus dem Arbeitsumfeld und dem gesellschaftlichen Leben in den Städten und Dörfern in Mecklenburg-Vorpommern.

Am Strand (1955)

Das Landesfilmarchiv MV sammelt halbprofessionelle und professionelle Filme aus und über Mecklenburg-Vorpommern, weist deren Standorte nach und recherchiert besonders nach privaten Schmalfilmen mit historischem Aussagewert, die für unser Bundesland von großem Wert sind. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem internationalen Forscherteam, das erste Treffen zum nächsten Deutschlandaufenthalt des Projektleiters ist im August vorgesehen.

Sommerfest mit Tag der offenen Tür der Medien-werkstatt Wismar und dem Landesfilmarchiv MV

Donnerstag, den 3. Juli 2014

Wir beginnen von 10 bis 12 Uhr mit dem Seminar zur Mediensucht und Prävention: Mediensucht und Prävention II – "APPhängig? – Alles rund ums Handy". Teilnahme für Schüler ab der 5. Klasse, Lehrer, Referendare, Sozialpädagogen und weiteren  Multiplikatoren. Die Veranstaltung ist kostenlos.

An den Trickboxen beim Sommerfest 2013

Ebenfalls ab 10 Uhr öffnen wir die Türen der Medienwerkstatt und zeigen interessierten Kindern, Schülern, Lehrern und Eltern die Möglichkeiten, welche für eigene Ideen und Projekte rund um die neuen Medien genutzt werden können. Auch die Möglichkeiten zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung in den Kursen der Medienwerkstatt Wismar werden präsentiert, z.B. Spielfilm, Animationsfilm oder Digitale Fotografie. Oder aber es interessiert sich der eine oder andere für einen Praktikumsplatz und möchte sich erkundigen.

Wir laden nicht nur an Kinder, Schüler und Eltern sondern insbesondere auch LehrerInnen oder ErzieherInnen aus unterschiedlichsten Einrichtungen herzlich ein, sich einen Überblick über die enorme Vielfalt mit den neuen Medien und in der Medienpädagogik zu verschaffen. Auch das im Filmbüro MV ansässige Landesfilmarchiv wird die Türen öffnen und wer will, kann einen Blick hinter die Kulissen werfen. Was macht ein Archivar und wie sieht es im Archiv überhaupt aus?

Programmübersicht:

10-12 Uhr  Seminar Mediensucht und Prävention:

Mediensucht und Prävention II – "APPhängig? – Alles rund ums Handy"

10-15 Uhr  Begrüßung und Beginn mit Präsentationen von Aktivitäten und Räumlichkeiten in der Medienwerkstatt wie:

– ausprobieren der Trickfilmbox

– zeigen der Räumlichkeiten der Kinderfilmgruppe und Kursen

– arbeiten im Live-Studio im Kinosaal

– Innenansicht des Kinovorführraums

– ausprobieren von Foto- und Filmkameras

– ein richtiges Fotostudio kennenlernen

– Schnitträume und Bildbearbeitungsplätze erkunden

– Sprecherraum mit Nachvertonen ausprobieren.

11 Uhr u. 14 Uhr  Führungen durch das Landesfilmarchiv (Dauer ca. 1 Std.)

15:00-17:30 Uhr  Präsentation der Ergebnisse aus den Kursen der Medienwerkstatt mit Berichten zu Veranstaltungen aus dem Semester 2013/ 2014

– Kinderfilmgruppe Filmspatzen

– Kurs Digitale Fotografie

Filmkurs, Fotokurs für Erwachsene

– Kurs Jugend- und Studentenfernsehen Planke

– Übergabe der im Projekt FANGFRISCH entstandenen Kulturbotschaften und Wünsche der Jugendlichen an die zukünftige (ab 9.7.) Landrätin Kerstin Weiss.

Das Live-Studio ist während der Präsentation aktiv und wird durch eine Gruppe von Teilnehmern aus den Kursen der Medienwerkstatt (auch der Kinderfilmgruppe) geführt.

Ab 18 Uhr steht unser Grill bereit und wir laden herzlich ein zum gemütlichen Beisammensein mit den Teilnehmern und Gästen des Sommerfests.

Das alles findet statt auf dem Gelände des Filmbüro MV in Wismar, in der Bürgermeister-Haupt-Straße 51-53, 23966 Wismar. Der Eintritt ist frei. Getränke & kleine Speisen stehen den ganzen Tag über zu kleinen Preisen bereit.

Auf Ihre/ Eure Anmeldung unter (03841) 618 400 oder medienwerkstatt[at]filmbuero-mv.de und einen schönen Tag mit Ihnen/ Euch freuen wir uns sehr!

WISMAR IM SPIEGEL DER ZEIT – 6 Folgen von April-Juni 1960 und 1961

Mittwoch, 7. Mai 2014, 19 Uhr

In Kooperation mit dem Stadtarchiv Wismar und dem Archivverein

Wir zeigen insgesamt sechs Folgen von jeweils April-Juni 1960 und 1961 mit einer Einführung zur Entstehung dieser legendären Monatsschauen.

Radrennen in der Bürgermeister-Haupt-Straße (Folge April 1960)

Ausführliche Informationen ansehen

Landesregierung fördert weiter Filmschaffen und Medienkompetenzentwicklung in MV

Minister Brodkorb: Einrichtungen in Wismar und Neubrandenburg leisten wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Medienkompetenz

Das Land unterstützt auch im Jahr 2014 die Projekte des Filmbüros Mecklenburg-Vorpommern in Wismar. Das Filmbüro hat in diesem Jahr für die Kulturelle Filmförderung, für die Filmarchivierung und die Aktivitäten der Medienwerkstatt insgesamt 372.518 Euro aus Mitteln der Kulturförderung erhalten.

"Das Filmbüro leistet eine wichtige Aufgabe bei der Förderung von kreativen Filmschaffenden und Nachwuchstalenten im Land", lobte Kulturminister Mathias Brodkorb. "Kinder und Jugendliche können mit dem Medium ‚Film‛ experimentieren und entwickeln ihre Medienkompetenz weiter. Darüber hinaus erschließt, sammelt und archiviert das Filmbüro Filme und sorgt auf diese Weise dafür, dass sie nachfolgenden Generationen erhalten bleiben", so Brodkorb.

Führung im Landesfilmarchiv in Wismar

Das Land unterstützt außerdem das Kino "Latücht" und die dazugehörige Medienwerkstatt in Neubrandenburg. Der Verein "Latücht Film & Medien" hat im Jahr 2014 für seine Aktivitäten insgesamt 50.000 Euro aus Mitteln der Kulturförderung erhalten. Mit diesen Mitteln werden die Projekte "Lern- und Praxisort Medienwerkstatt" und das Kino gefördert.

"Der Verein ‚Latücht‛ richtet sich mit seinen medienpädagogischen Angeboten an alle Altersgruppen und will ihnen gleiche Chancen beim Zugang zu den neuen Medien ermöglichen", betonte Minister Brodkorb. "Kinder und Jugendliche können das Kino gegen das Klassenzimmer tauschen und lernen mit Medien umzugehen. Erwachsene können sich Filme anschauen, die in Multiplex-Kinos nicht gezeigt werden, Senioren entwickeln ihre Medienkompetenz weiter."

Aus: Pressemeldung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Nr. 033-14 v. 10.3.2014

Aktuelle Meldung aus film in mv

Architekturvorlesung im Kinosaal

Die Einführungsveranstaltung für die BA-Architekturstudenten im 4. Semester fand dieses Jahr außerhalb der Hochschule Wismar statt. Am Montag, den 10. März 2014, fanden sich Prof. Andrea Gaube und die Studierenden aus der Fakultät Gestaltung im Kino des Filmbüro MV ein. Nach einem kurzen Vortrag durch Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch wurde der 15-minütige Film "Rostock – zwischen gestern und heute" aus dem Jahr 1978 gezeigt. Dieser historische Film ist ein Beispiel für das Nachnutzen von Filmarchivgut zur Aufarbeitung Baugeschichtlicher Stadtentwicklung.

Im Anschluß leitete Frau Willert, Vertreterin der unteren Denkmalschutzbehörde Wismar, mit Androš Schakau, medienpädagogischer Leiter der Medienwerkstatt, das Jugendmedienprojekt Spuren der Steine ein, das 2012/ 2013 in der Medienwerkstatt Wismar im Filmbüro entstand. Nach der Filmpräsentation der 5-teiligen Dokumentationsreihe wurde diese besondere Art der Vorlesung mit einer angeregten Diskussionsrunde beendet.

7. Tag der Archive – Tag der offenen Tür im Landesfilmarchiv

Sonntag, 9. März 2014, ab 10 Uhr

FRAUEN – MÄNNER – MACHT

Unter diesem Motto findet am 8. und 9. März 2014 bereits der siebte TAG DER ARCHIVE in ganz Deutschland statt und viele hundert Archiveinrichtungen in über 160 Städten und Gemeinden laden in Ihre Häuser ein. Auch das Landesfilmarchiv in Wismar feiert diesen Tag und öffnet am 9. März seine Türen und Magazine.

Die Archive wollen auf die Bedeutung ihrer Arbeit und auf die vielseitige latente Bedrohung von Archivgut hinweisen, die vor allem die Gefährdung von gesellschaftlicher Erinnerung und damit Verlust an Identität darstellt.

Archivar Karl-Heinz Steinbruch beim Archivtag 2012

Der TAG DER ARCHIVE ist eine Initiative des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V., da am 8. März der Internationale Frauentag gefeiert wird, wurde ein Gender-Thema gewählt, das neue inhaltliche Facetten von Archiven als "Schatzkammern der Geschichte" aufzeigen kann. Und so zeigen wir Ihnen auch im Landesfilmarchiv bei unseren Veranstaltungen besondere Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern.

Wollten Sie schon immer mal ein Filmarchiv von innen sehen?

Im Landesfilmarchiv im Filmbüro in Wismar wird im Auftrag des Landes das filmische Gedächtnis des Landes Mecklenburg-Vorpommern bewahrt. Am TAG DER ARCHIVE führen wir Sie durch die Archiveinrichtungen des Filmbüros in der Wismarer Bürgermeister-Haupt-Straße 51-53. Wir zeigen Ihnen den historischen Schneidetisch, moderne Filmtechnik, die Aufbewahrung uralter und alter Filmrollen, moderne Datenträger, sonstiges Begleitmaterial, die Findhilfsmittel und präsentieren ein historisches Filmprogramm auf der großen Kinoleinwand.

Im Magazin

Das Programm

Die Führungen sind kostenlos, finden um 10, 12 u. 15 Uhr statt und dauern ca. 60 Minauten. Karl-Heinz Steinbruch, der verantwortliche Archivar des Landesfilmarchivs für Mecklenburg-Vorpommern, wird Sie durch die kleine Ausstellung führen, berichtet aus seiner Arbeit an alten und neuen Filmen unseres Landes, liefert interessante Hintergrundinformationen und präsentiert einige Schätze aus dem Archiv.

Katrin Sass, die aus Schwerin stammende renommierte deutsche Schauspielerin, präsentieren wir im Portrait mit Filmplakaten und Werbematerialien zu ihren Filmen.

BÜRGSCHAFT FÜR EIN JAHR (1981) – OCIC-Award 1982

Im Anschluß zeigen wir den DEFA-Dokumentarfilm SOLVEIG BLÄST TROMPETE (1988, 14min) über Solveig Leo, die bereits in jungen Jahren Direktorin der Agrar-Industrievereinigung Lewitz wurde und später noch viele Jahre als Bürgermeisterin wirkte. Eine Frau in Leitungsfunktion in einem "typischen" Männerberuf. (Solveig Leo ist als Gast angefragt)

Durchsetzungsstark ist auch die dritte starke Frau, Dr. Rosemarie Wilcken, die langjährige Wismarer Bürgermeisterin. Wir zeigen in Kooperation mit Wismar TV aus dessen Archiv zwei Beiträge (8 min) über diese leidenschaftliche Wismarerin, die heute als Vorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz tätig ist.

Neugierig geworden? Wenn ja, freuen wir uns, Sie am 9. März 2014 auf dem idyllischen Gelände des Filmbüro MV begrüßen zu dürfen.

Erobern Sie das Archiv und seien Sie Detektiv der Geschichte! Mit einem Getränk, heiß oder kalt aus unserem reichhaltigen Angebot, kleinen Knabbereien und leckerem Kuchen können Sie Ihren Streifzug durch die Filmgeschichte des Landes ausklingen lassen.

Historisches Filmmaterial gesucht

Besitzen Sie vielleicht noch alte Filme, von denen Sie glauben, daß sie von allgemeinem Interesse sind? Wenn ja, dann bieten wir Ihnen die Möglichkeit der Kopierung und/ oder Hinterlegung im Landesfilmarchiv sehr gerne an. Ihre 16- und 35mm-Filme können Sie sich, je nach Andrang, gleich am Schneidetisch ansehen.

Wir würden uns über Ihren Besuch sehr freuen. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gern im Filmbüro MV zur Verfügung, Telefon (03841) 618 100.

Flyer ansehen

www.tagderarchive.de

Landesfilmarchiv erweitert Filmstock mit 554 Filmrollen aus  Rostock

Am Montag, den 10. Februar 2014 übernahm das Landesfilmarchiv den in 26 Umzugskartons verpackten gesamten Filmbestand des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums Rostock als Depositum.

Traditionsschiff "Typ Frieden" des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock

Damit übernimmt das Landesfilmarchiv die Verantwortung für den Erhalt und die Sicherung der 554 Filmrollen mit vorwiegend maritimen Charakter. Dabei sind Filme im 16- und 35-mm-Format, aber auch seltenes Material im 8- oder Super-8-mm-Format. Von 3-4 Minuten bis zu Langfilmen ist alles dabei. Welche filmischen Schätze sich hinter Titeln wie "Schiffahrt und Häfen der DDR", "Seefahrt für Landratten", "Lehrschiff MS Theodor Körner im Kuba-Mexiko-Dienst", oder von der Geschichte der Seefahrt, der Fischerei und dem Schiffbau verbergen, werden die jetzt anstehenden monatelangen Sichtungen und Bewertungen der Filme zeigen.

Der Filmschatz: 554 Rollen abholbereit verpackt

Kapitäne aus Mecklenburg-Vorpommern werden mit der Kamera teilweise bis zum Container-Terminal im New Yorker Hafen begleitet. Eine bedeutende Erweiterung im Bestand an maritimen Filmen aus unserem Bundesland ist sicher und kann Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Die Digitalisierung des Materials wird ebenfalls mit hauseigener Technik im Landesfilmarchiv erfolgen. Die Eigentumsrechte verbleiben beim Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock.

Begleitet wurde die Übernahme der Rollen durch den NDR, und war dort am 21. Februar 2014 in der Sendung Land & Leute zu sehen.

Das Team des Landesfilmarchivs bedankt sich bei der Crew des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums für das entgegengebrachte Vertrauen und die geleistete tatkräftige Unterstützung.

Bilder: Ole Borgwardt/ Filmbüro MV

Belegexemplar digitalisierter DEFA-Filme mit MV-Bezug in Bestand aufgenommen

Ende des Jahres 2012 riefen die DEFA-Stiftung, die Schweriner Volkszeitung und die FilmLand Mecklenburg-Vorpommern gGmbH zu einer Spendenaktion auf. Ziel war es, auf diesem Wege Mittel für die Digitalisierung von Filmen mit Mecklenburg-Vorpommern-Thematik einzuwerben.

Mit der erreichten Spendensumme konnten inzwischen folgende Filme digitalisiert, damit einem breiten Publikum wieder zugänglich gemacht und für die Zukunft gesichert werden:

– ESSAY ÜBER EIN FISCHWEIB oder MIN HERZING (1974)

– SOMMER, SONNE, AK 8 (1956)

– UNTERWEGS IM BEZIRK SCHWERIN (1987)

– JUBILÄUM EINER STADT – 750 JAHRE ROSTOCK (1968)

– LUDWIGSLUST – KULTURHISTORISCHE RANDNOTIZEN (1977).

Durch finanzielle Unterstützung durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes konnten danach weitere 15 Filme digitalisiert werden, darunter:

– VON HAMBURG BIS STRALSUND (1950)

– WIR BAUEN UNSER TOR ZUR WELT (1958)

– BARFUSS UND OHNE HUT (1964)

– DER DARSS (1967).

Die genannten neun Filme sind inzwischen auf einer DVD erschienen, von denen die DEFA-Stiftung dem Landesfilmarchiv ein Belegexemplar zukommen ließ.

Das Landesfilmarchiv bedankt sich ganz herzlich für diesen Zuwachs, den sie inzwischen in den eigenen Filmbestand als DVD Nr. 3058 eingearbeitet hat.

Im Stadtarchiv Wismar: Filmperlen zur Archivalie des Monats Januar

Dienstag, 14. Januar 2014, 19 Uhr, Archiv der Hansestadt Wismar

Der Termin findet nicht im Filmbüro, sondern im Stadtarchiv in der Wismarer Innenstadt, Gerberstraße 9a, statt!

Am 14.1. um 19 Uhr werden (wie immer) echte Schätze im Wismarer Archiv gezeigt. Und zwar einige Ausgaben von WISMAR IM SPIEGEL DER ZEIT. Das Landesfilmarchiv im Filmbüro MV, das Stadtarchiv der Hansestadt Wismar und sein Verein präsentieren die Monatsschauen von 1960 bis 1962 jeweils von den Monaten Januar, Februar und März.

Die Wismarer Monatsschauen sind ein einzigartiges filmisches Dokument jener Jahre der DDR – nirgends sonst in der ehemaligen DDR hat es dies gegeben. Mehr als zwei Jahre lang wird monatlich über Aktuelles aus der Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport, aber auch Kurioses und sogar Kritisches aus der Stadt und der Region berichtet – es entwickelt sich ein "äußerst wirksames Mittel der massenpolitischen Arbeit". Eingestellt wurde das Projekt 1962 wegen Geldmangels. Fachmann Karl-Heinz Steinbruch vom Landesfilmarchiv wird in seinen einführenden Worten genaueres erzählen.

Der Filmabend beginnt am 14.1. um 19 Uhr, der Eintritt beträgt wie immer 3 Euro zugunsten des Archivvereins. Einlaß ist ab 18:30 Uhr, Ort: Archiv der Hansestadt Wismar, Gerberstraße 9a Hofeinfahrt), Wismar. Nur wer rechtzeitig da ist, kann sich einen der Sitzplätze sichern! Die Veranstalter freuen sich auf die vielen Gäste und einen höchst interessanten Filmabend.

 

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