9. Filmfest Wismar 2015

RETTUNG IN LETZTER  MINUTE

– SCHLOß BOTHMER UND SEINE WECHSELVOLLE GESCHICHTE

Freitag, 3. Juli 2015, 19:30 Uhr

Dokumentarfilm

Welturaufführung

In Anwesenheit der Regisseure und von Protagonisten

Zur feierlichen Eröffnung des 9. Filmfest Wismar

Gefördert durch die Kulturelle Filmförderung MV

"Respice finem"  steht über dem Hauptportal von Schloß Bothmer: Bedenke das Ende.

Schloß Bothmer, Foto: Wolfhard Molter

Das Ende des barocken Gemäuers schien vor ein paar Jahren gefährlich nahe: Das Schloß im mecklenburgischen Klütz war marode, ein Privatmann hatte sich bereits kurz nach der Wende damit gewaltig übernommen – und kein neuer Käufer war in Sicht. Durch die Ritzen zogen Feuchtigkeit und Wind. Morsche Fensterrahmen, zerbrochene Holzdielen und bröckelnde Fassaden. Ob der Erbauer, Hans Caspar von Bothmer,  sich das Ende so vorgestellt hat, als der den Spruch im Jahre 1732 über seiner Tür anbringen ließ?

Die Feston-Allee

Schloß Bothmer übt selbst im Verfall einen erstaunlichen Sog aus auf alle, die sich ihm nähern, sich einlassen auf den Ort und seine lange Geschichte. Eine Geschichte, in der es um feudalen Lebensstil, Heimatliebe, Leid und Vertreibung, Enteignung und sozialistischen Aufbruch geht. Eine Geschichte, in der barocke Ornamente auf DDR-Tapeten treffen und historische Baukunst auf PVC-Böden. Eine Geschichte, in der es um Tradition, um Erinnerung und um viel Geld geht.

Die Feston-Allee

Im Jahr 2008 wird das Land Mecklenburg-Vorpommern neue Eigentümerin des Bothmerschen Anwesens und beschließt seine Rettung. 18,5  Millionen Euro werden – erst einmal – für die Renovierung veranschlagt. Aber ein 300 Jahre altes Schloß ist kein normaler Altbau, und so hält die barocke Baustelle in den nun folgenden Jahren Bauleiter, Restauratoren, Architekten, Dachdecker und Statiker in Atem.

Wolfgang Kaletta, Retter

Der Film begleitet sieben Jahre lang, von 2008 bis 2015, das Auf und Ab der Restaurierungsarbeiten. Die letzten Schloßbewohner der Familie von Bothmer kommen zu Wort und jene Menschen die aus unterschiedlichsten Gründen mit dem Schloß und seiner Geschichte verbunden sind. Wie Gärtner Wolfgang Kaletta, dem es zu DDR-Zeiten mit viel Herzblut und Phantasie gelungen ist, den wilden Charme des Schloßparks zu erhalten,  und dem es zu verdanken ist, daß die barocke Feston-Allee noch heute wächst und gedeiht.

Das Schloß

D 2015, Dokumentarfilm, R: Claudia und Günther Wallbrecht, 75 min

www.ww-media.eu

 

Claudia Wallbrecht, Günter Wallbrecht

Dozenten an der Akademie für Publizistik Hamburg,  ww-media produziert Features, Reportagen und Dokumentationen für NDR, WDR, RBB, 3sat, Arte und ZDF

 

Mit Dank an die Unterstützer des 9. Filmfest Wismar und von NAUTILUS – Kinderfilmfest Mecklenburg-Vorpommern: